期刊名称:Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
印刷版ISSN:1438-5627
出版年度:2000
卷号:1
期号:3
语种:English
出版社:Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
摘要:Die Konversationsanalyse (KA) meint "wissenschaftlicher" zu sein als andere Formen der qualitativen Textanalyse. Dieser Anspruch resultiert aus dem Charakter und den "internen Beziehungen" der methodologischen Verfahren und analytischen Objekte, die in der KA verwendet werden. Dazu gehört vor allem das Vertrauen in Tonbandaufnahmen von "natürlichen" Interaktionen und in detaillierte Transkripte. In diesem Beitrag werden wir die Beziehungen zwischen diesen beiden Elementen untersuchen – zwischen dem Gesprochenen bzw. Gehörten und dem Geschriebenen bzw. Gelesenen. Insbesondere stellen wir den Anspruch – der regelmäßig in der aktuellen pädagogischen Literatur auftaucht –, dass das Tonband dem Transkript überlegen sei, in Frage. Diese Überlegenheit scheint ontologisch und epistemologisch: das Tonband als erste Aufzeichnung und als "Daten"; und die Primärrolle des Tonbandes bei der Beilegung von Kontroversen und bei der Einschärfung einer professionellen KA-Kultur. Wir werden unsere Kritik hieran auf den folgenden drei Wegen umreißen: * Das Tonband – vom Hören zum Lesen : die Grundrhetorik des Tonbandes; die Bedeutung des "Wiederhörens" als empfohlene Analysestrategie; die generelle Epistemologie des "Hörens"; * das Transkript – vom Lesen zum Hören (teilweise): das Transkript als ein nicht anerkanntes Analyseobjekt; die rhetorischen Merkmale eines KA-Transkripts; die Unentbehrlichkeit des Transkripts und die übertriebene Vorstellung der Möglichkeit eines technischen Ersatzes; die generelle Epistemologie des "Lesens"; * der gegenseitige durchdachte (elaborative) Charakter von Tonband und Transkript: die dokumentarische Methode der KA; Wiederhören wie Wiederlesen; das Tonband verändert sich auch; das Fehlen eines Grundobjektes für die KA und die Konsequenzen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs000335
其他摘要:This paper attempts an analysis of some of the methodological practices of Conversation Analysis (CA); in particular, tape recording and transcription. The paper starts from the observation that, in the CA literature, these practices, and the analytic objects they create (the tape and the transcript), are accorded different treatment: simply put, for CA the tape is a "realist" object, while the transcript is a "constructivist" one. The significance of this difference is explored through an analysis of the dynamics of CA practice. We argue that the "constructivist transcript" is premised on an understanding of CA as predominantly concerned with maximising its "analytic utility": a concern of one distinct temporal stage of CA work: that of the "innocent" apprehension of objects in the "first time through". The "realist tape", in contrast, is based on a different aspect of the work of CA: its quest for greater "evidential utility", achieved by the "nostalgic" revisiting of previously produced objects for purposes of checking them against each other; work done in the "next time through". We further argue that both the ontology and the epistemology of CA's objects are changed in any next time encounter. We conclude with a cautionary speculation on the currently-projected, transcript-free, digital future of CA. URN: urn:nbn:de:0114-fqs000335