期刊名称:Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
印刷版ISSN:1438-5627
出版年度:2008
卷号:9
期号:2
语种:English
出版社:Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
摘要:Sozialforschung hat sich über mehrere Jahrzehnte mit dem linguistic turn beschäftigt, der insoweit als revolutionär erachtet wurde, als sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Fragen von Wirklichkeit, Wissen und Repräsentation beschäftigten. Innerhalb der Ethnografie wurde diese Wende insbesondere auch begrüßt mit Blick auf Fragen der Intersubjektivität, Reflexivität und Positionalität. Erst seit Kurzem hat das performative Paradigma zusätzlich Einfluss gewonnen, in dem Ethnograf/innen und Feldteilnehmer/innen auch in ihrer Körperlichkeit und in dem Regionen in ihrer Räumlichkeit gefasst werden. Meine aktuelle ethnografische Studie über die Erfahrungen indischer Frauen mit gemäß des Hinduismus arrangierten Heiraten startete ich zunächst mit einigem theoretischen Vorwissen über und einer gewissen Aufmerksamkeit für positionelle und performative Besonderheiten, da ich wusste, dass ich mit Frauen zu tun haben würde, deren Entscheidungen sich sehr von meinen eigenen unterschieden. Aber sehr bald erkannte ich, dass meine Krise der Repräsentation materieller, textueller, epistemologischer und theoretischer Art war. Meine Felderfahrungen ließen mich meine Vorstellungen von ethnografischer Repräsentation grundlegend neu überdenken. In diesem Beitrag zeige ich meinen Weg in Theorie, Text und Performance bzw. weg von ihnen und ich zeige, wie ich meine eigene Feldforschung als körperliche und räumliche material performances – eigene und die meiner Forschungspartnerinnen – rekonzeptualisiert habe. Ich wende mich dabei im Besonderen der symbolischen Analyse eines Gedichtes zu, das im Verlauf meiner Feldarbeit als performativer Text entstanden ist. Ich verstehe dieses Gedicht als eine sideways mystory, die mir erlaubte, von der Interpretin von Erzählungen zur Kulturkritikerin zu werden, die Verborgenes aufdecken und das Publikum anregen möchte, über komplexe Wirklichkeiten nachzudenken und in ihnen zu handeln. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0802248
其他摘要:For decades, social research has engaged the "linguistic turn," which was considered revolutionary in the ways that scholars began to reframe reality, knowledge, and representation. Among ethnographers, this turn was robustly embraced, especially at the level of intersubjectivity, reflexivity, and positionality in field practices. More recently, the performance paradigm reframed the field, the ethnographer, and her participants as embodied persons and places with bodied terrains and topographies. In my recent ethnographic life history study about Indian women's experiences in Hindu arranged marriages, I entered my field equipped theoretically with some knowledge of and keen awareness about the positional and performative contingencies that would unravel in the field because I was working with women who had made very disparate choices from my own. However, when it arrived, my own crisis of representation was material, textual, epistemological, and theoretical. My experiences in the field radically reconfigured my relationship to ethnographic representation—the textual, the performed, and the performative. In this paper, I show my arrivals and departures in and out of theory, text, and performance as I re-envision my fieldwork as a site of bodied and embodied "material performances"—both my own and my participants'. I turn specifically to a symbolic analysis of a poem, which came upon me during fieldwork in the form of a performance text. I refer to this poem as a sideways mystory which in its poetic form allowed me to shift from an interpreter of tales to a cultural critic who wants to uncover hidden truths and provoke the audience to think about complex realities and act. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0802248