摘要:Anhand einer quantitativen Befragung türkischer Einwanderer in Mannheim (N= 759) wird die Interviewteilnahme vonMigranten als mehrstufiger Prozess untersucht. Ziel des Aufsatzes ist es, die typischen "Problemgruppen" bei Befragungen dieser Population zu identifizieren. Hierzu wird erstens anhand von Erfahrungsberichten aus anderen Studien gezeigt, dass bei weiblichen, älteren und weniger gut "assimilierten" Migranten besonders hohe Ausfälle zu erwarten sind. Zweitens werden verschiedene mögliche Maßnahmen bei der Feldarbeit dargestellt, die geeignet erscheinen, um diese Ausfälle zu verhindern (zweisprachige Interviewer und Erhebungsinstrumente, geschlechterhomogene Zuordnung von Interviewern und Zielpersonen, lange Feldzeit etc.). Drittens wird untersucht, wie sich diese Maßnahmen auf das Teilnahmeverhalten unterschiedlicher sozio-demographischer Subgruppen auswirken. Dabei wird zum einen das Teilnahmeverhalten der befragten türkischen Migranten mit dem von Deutschen verglichen. Zum anderen wird die Nettostichprobe der Befragung in Mannheim auf subgruppenspezifische Ausfälle hin untersucht, indem sie mit den Nettostichproben anderer Befragungen von Nichtdeutschen verglichen wird. Es zeigt sich, dass bei der Verwendung zweisprachiger Erhebungsinstrumente systematische Ausfälle nur bei älteren Migranten zu erwarten sind.↓This article investigates the survey participation of migrants using data from a quantitative survey of 759 Turkish respondents in Mannheim. Each phase of the survey (e.g. contact, cooperation) is analyzed separately in order to identify the problematic subgroups in this population. The available findings about the process of migrants' survey participation show that female, elderly, and poorly assimilated migrants can be expected to display rather low participation rates. Based on these findings several aspects of the fieldwork were varied in an attempt to increase survey participation (e.g. the use of bilingual interviewers and questionnaires, gender homogeneous allocation of interviewers and respondents). The effect of these measures is analyzed for several socio-demographic subgroups of the sample.We compare the survey participation of migrants to that of Germans as well as to that of other immigrant surveys. These analyses show that by using bilingual questionnaires the only remaining underrepresented group is older migrants who have high non-contact with Germans rates.