摘要:Wie reproduziert sich Legitimitätsgeltung in der Alltagspraxis hierarchischer Führung? Diese Frage wird erörtert in einer interaktionstheoretischen Erweiterung der Herrschaftssoziologie Max Webers und der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie. Das Dilemma von Verfügung und Aushandlung in bürokratischen Führungsbeziehungen impliziert das Kommunikationsproblem, die Gültigkeit hierarchischer Verfügungsrechte zu klären, ohne Aushandlungserfordernisse zu beeinträchtigen. Mit Kategorien der Interaktionsanalyse von Erving Goffman wird ein nonverbal kommuniziertes Interaktionsschema bestimmt, in welchem die Herrschaftsgrundlagen symbolisch repräsentiert sind. Für die bürokratische Hierarchie wird das Alternationsschema von Anordnung und Erledigung als ritualisiertes Strukturmuster rekonstruiert, mit welchem sich Vorgesetzte und Untergebene die Gültigkeit der Herrschaftsordnung wechselseitig anzeigen. Fallbeispiele aus der betrieblichen Führungspraxis veranschaulichen, wie sich die latente Alternationsstruktur in komplementärem Dominanz- und Fügsamkeitsgebaren konstituiert.↓How is legitimate authority constituted in everyday interactions involving hierarchical leadership? This paper deals with this question using an interactionist revision of Weber's theory of authority and of neo-institutional organization theory. The dilemma of control and negotiation in hierarchical relationships in bureaucratic organizations involves the communicative problem of clarifying vested rights of control without impairing the requirements of negotiation. Various categories from Goffman's theory of interaction are used to identify a ritualized interaction scheme that symbolizes rights of control by means of nonverbal communication. The "alternation scheme" between task delegation and task completion represents the hierarchical relationship in the form of an institutionalized interaction structure, by means of which superiors and subordinates mutually signal the legitimacy of bureaucratic authority. Exemplary descriptions of leadership interaction illustrate how complementary gestures of dominance and submission realize this latent interaction structure.