摘要:Für die Erklärung der Stabilität von Ehen wie nichtehelichen Partnerschaften wird häufig auf die Idee der spezifischen Investition zurückgegriffen. Vor allem in der neuen Haushaltsökonomie wird angenommen, dass beispielsweise gemeinsame Kinder oder geteilter Immobilienbesitz die Partner durch erhöhte Ausstiegskosten aneinander binden. Obwohl die stabilisierende Wirkung dieser Faktoren in zahlreichen Untersuchungen empirisch belegt wurde, bleibt jedoch unklar, wie die Entstehung dieser spezifischen Investitionen zu erklären ist. Insbesondere unvollständige Information über den Partner am Anfang der Beziehung und die häufig ungleichgewichtige Verteilung spezifischer Investitionen führen zu hohen Risiken und reduzieren die Bereitschaft, derartige Verpflichtungen einzugehen. Warum in Partnerschaften trotzdem sehr hohe Investitionen getätigt werden, wird unter Rückgriff auf tausch- und lerntheoretische Argumente deutlich, mit deren Hilfe die Beziehung als dynamischer Prozess modelliert wird. Akteure tauschen am Anfang ihrer Partnerschaft schrittweise kleine Investitionen, die sich im Laufe der Zeit für beide zu einer hohen Austrittsschwelle summieren können und so auch hohe, einseitige Investitionen eines Partners ermöglichen. Da jedoch eine hohe Beziehungsstabilität aufgrund der Unsicherheit über deren weitere Entwicklung nicht per se vorteilhaft ist, werden die Akteure die Geschwindigkeit dieses bilateralen Investitionsprozess im Hinblick auf die gewünschte Bindungswirkung steuern. Getestet wird dieses Modell am Beispiel der Partnerschaften von Unternehmensbesitzern, die aufgrund der engen Verknüpfung von Haushalt und Erwerbstätigkeit ein besonderes Interesse an stabilen privaten Beziehungen besitzen. Anhand der Mannheimer Scheidungsstudie kann gezeigt werden, dass Unternehmensbesitzer und ihre Ehepartner früher zentrale Ereignisse in der Partnerschaftsbiographie - wie z.B. das erste gemeinsame Kind - durchlaufen. Dieser beschleunigte Investitionsprozess führt schließlich konsequenterweise zu einer höheren Stabilität der Ehen von Unternehmensbesitzern.↓In order to explain the stability of marriages and cohabitations it is often argued that specific investments are crucial determinants of explanation. Especially within the framework of the New Home Economics it is assumed that shared investments, e.g. common children or shared property, reduce the risk of divorce. Although many empirical studies give evidence of this effect, this theory does not explain how these specific investments develop. In particular incomplete information about the partner and the need to allocate investments in an unbalanced manner will reduce one's willingness to tie oneself to a new partner. In order to explain why actors make high specific investments nevertheless, exchange theory is used to model partnerships as a dynamic process. In the beginning, the couple exchange small investments step by step. These accumulate over time to a strong commitment which enable the actors to make high unilateral investments. Within this process the actors can decide on the extent of their commitment to the partnership at any given point of time by controlling the pace of exchange in the relationship. Consequently, the higher a couple's interest in specific investments, the higher the pace of bilateral exchange is. This model is tested by comparing marriages of employed persons to those of firm owners, who are alleged to have an especially high interest in stable partnerships. Based on the data of the Mannheim Divorce Project it can be shown that firm owners and their spouses bring about crucial events in the course of a partnership, such as the first child or common real estate ownership sooner than other couples. Moreover, there is strong empirical evidence that firm owners are less likely to get divorced.