摘要:ZusammenfassungWir berichten über die Evaluation des Pilotprojektes eines Berliner Sozialamts zur Integration junger Sozialhilfeempfänger in das Erwerbsleben. Dem Workfare-Prinzip folgend war die Teilnahme an dem Programm für die ausgewählten Personen verpflichtend. Wer die Teilnahme verweigerte, erhielt keine Unterstützungszahlungen. Um die Wirkung des Programms untersuchen zu können, sollten Engpässe bei der Programmkapazität als quasi-zufälliger Zuweisungsprozess genutzt werden. Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus, dass im Zuweisungsprozess unkontrollierte Selektionseffekte auftraten, die den Vergleich mit einer entsprechenden Gruppe von Nichtteilnehmern erheblich erschweren. Mit Hilfe ökonometrischer Verfahren haben wir versucht, für diese Selektion zu korrigieren. Die Messung der Wirkung beruht auf Sozialamtsdaten, die von uns mit Geschäftsdaten der Bundesagentur für Arbeit verknüpft wurden, um Informationen über Erwerbsverläufe vor und nach der Betreuung durch das Sozialamt zu gewinnen. Die Ergebnisse deuten auf einen positiven – statistisch allerdings nicht signifikanten – Beschäftigungseffekt von Workfare hin. Wir verdeutlichen, dass Nachlässigkeiten im Projektdesign durch ökonometrische Verfahren zwar nachträglich ausgeglichen werden können, aber nur um den Preis eines deutlich erhöhten Fallzahlbedarfs, um statistisch belastbare Ergebnisse für politische Entscheidungen zu bekommen. Bei den üblicherweise niedrigen Fallzahlen im Rahmen von Modellprojekten sollten daher verstärkt experimentelle Designs Anwendung finden.
其他摘要:EnAbstractWe are reporting from an evaluation of a municipal workfare pilot project. The program was intended to integrate young welfare recipients into employment. According to the workfare principle, participation was mandatory for those being assigned to the program. Welfare claims were denied for those who refused to participate. Since program capacity was limited, the assignment process could be viewed as a quasi-random process, which allowed for an impact evaluation by comparing program participants with recipients not assigned to the program due to capacity limitations. In retrospect, however, it turned out that the assignment process was still subject to uncontrolled selection, which strongly impedes comparability between treated and alleged controls. By means of econometric methods we have tried to correct for selectivity. Impact measurement is based on administrative data of the welfare authority which were merged with administrative data from the Federal Labor Agency in order to get information about employment histories before and after welfare claiming. The results are pointing to a strong positive employment effect of workfare, although not statistically significant. We conclude that slackness of project design may be compensated by econometric methods, but only at the price of a strongly increased number of observations in order to achieve statistically significant results. If policy makers need to draw conclusions from typically small scale pilot projects, there is no alternative to a project design, which allows for a controlled experiment.