摘要:ZusammenfassungSeit 2009 bietet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit dem Analyseinstrument Logib-D einen freiwilligen statistischen Selbsttest auf Entgeltgleichheit in Unternehmen an. Wir passen das im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1169 entwickelte Schätzmodell zur Bestimmung innerbetrieblicher Entgeltunterschiede zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten an den Lohnrechner Logib-D an und bestimmen auf Basis des repräsentativen Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Datensatzes des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (LIAB) die geschlechtsspezifischen Entgeltlücken in deutschen Betrieben. Unsere Analyse bietet eine empirische Grundlage zur Einordnung der sich aus Logib-D ergebenden Einzelbefunde und zeigt, dass in der Mehrheit der deutschen Betriebe (81 Prozent im Westen und 64 Prozent im Osten) erhebliche Entgeltunterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen, die sich nicht durch Bildungs- oder Erfahrungsunterschiede der Beschäftigten erklären lassen. Dass der innerbetriebliche Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen stark variiert, scheint zum Teil auf systematische Unterschiede zwischen den Betrieben zurückzugehen. Daher charakterisieren wir diejenigen Betriebe, welche einen Verdienstabstand von 5 Prozent über- bzw. unterschreiten anhand ausgewählter Merkmale. Unsere Ergebnisse erlauben somit neue Einblicke in die Lohnstrukturen und Lohnbildungsprozesse von Betrieben und helfen, Ansatzpunkte für die Verringerung von Entgeltungleichheit aufzuzeigen.
其他摘要:EnAbstractSince 2009, the German Federal Ministry of Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth (BMFSFJ) provides a statistical tool – named Logib-D – for firms to measure their internal wage inequality voluntarily. We use our estimation model of firm-specific gender pay gaps, developed in the DFG Priority Program 1169, to simulate the wage differentials that would result from applying the Logib-D tool to all German establishments. As our analysis is based on the representative employer-employee data set of the Institute for Employment Research (LIAB) it helps to interpret the small number of results of the voluntary self-test. Our estimation results show that the majority of German establishments (81 percent in West and 64 percent in East Germany) exhibit substantial gender pay gaps which cannot be explained by differences in education or work experience. Part of the observed variance across establishments seems to be systematically linked to specific firm characteristics. We can hence identify the characteristics related to establishments exceeding or falling below a tolerated level of 5 percent gender pay gap. Our findings provide new insights into the wage structures and wage setting processes of establishments and help to identify toeholds for policy measures to reduce establishment-specific wage inequalities.