摘要:Das Stichwort „Retraditionalisierung der paarinternen Ar-beitsteilung“ ist während der COVID-19-Pandemie in allerMunde.Die Diskussion darüber, was nach Corona erwar-tet werden kann, bewegt sich zwischen zwei Lagern – denPess imisten, die einen „Backlash“ in Form eines massi-ven Rückfalls in tradierte Verhaltensmuster befürchten,und den Optimisten, die aufgrund der krisenbedingt frei-gesetzten väterlichen Zeitbudgets sowie der väterlichenAnwesenheit im Homeoffi ce erwarten, dass Väter mit zu-vor relativ geringer Beteiligung die Familienarbeit kennen-und schätzen lernen und auch über die akute Krise hinausihren Anteil an der familialen Sorgearbeit dauerhaft erhö-hen könnten.Allerdings orientiert sich der derzeitige Dis-kurs stark an der Zielgröße, ohne die zugrundeliegendenMechanismen ausreichend in den Blick zu nehmen.Esist daher mitnichten zu erwarten, dass „künftig dort mehr(väterliche Betreuung) sein wird, wo bisher wenig war unddort eher weniger, wo bisher viel war“.Eine Verortung dermittel- bis langfristigen Erwartungen für Deutschland zwi-schen Chance und „Backlash“ bedarf empirisch gestütz-ter Überlegungen dazu, welche Mechanismen der elter-lichen Arbeitsteilung durch die Corona-Krise in welcherWeise tangiert werden, und für wie viele (und für welche)Elternpaare von einem unmittelbaren Anpassungsdruckin der Aufteilung der familialen Sorgearbeit während derKita- und Schulschließungen auszugehen ist.