Quetschverletzungen der unteren Extremität mit ausgedehnter Knochen- und Weichteilschädigung stellen selbst für interdisziplinäre rekonstruktive Konzepte eine große Herausforderung dar. Eine sequenzielle Herangehensweise, bestehend aus einem Unterdruckverband gestützten Weichteilmanagement sowie einer Knochenstabilisierung mittels Fixateur externe vor freiem Gewebetransfer, führt zu einem verbessertem Outcome. Wir berichten über die erfolgreiche mehrstufige Rekonstruktion einer rechtsseitigen, drittgradig offenen Tibiafraktur mit ausgedehntem Weichteildefekt mittels einer arteriovenösen Gefäßschleife und folgendem Latissimus dorsi Lappentransfer mit einer perforatorbasierten Hautinsel nach anterior lateral thigh (ALT) Lappenverlust durch Intimaschaden der Anschlussgefäße. Die beschriebene Methode stellt ein sicheres rekonstruktives Konzept nach Lappenverlust mit konsekutiv persistierendem Gewebedefekt dar.