Zusammenfassung
Einleitung: Die plastische und rekonstruktive minimal-invasive Chirurgie hat sich als Goldstandard in der Myomektomie etabliert. Therapieversagen führt schließlich zu weiteren chirurgischen Eingriffen oder zur Hysterektomie: Chirurgen und Patientinnen sollten sich der Risiken und des Nutzens bewusst sein. Wir führten eine systematische Übersichtsarbeit durch, um die Evidenz zu den therapeutischen Indikationen und unerwünschten Ereignissen im Zusammenhang mit der Uterusarterienembolisation zu analysieren und damit zu bewerten, ob diese Methode eine valide Therapiealternative darstellen könnte.
Methoden: In Übereinstimmung mit dem PRISMA Leitfaden recherchierten wir die medizinische Literatur in den Datenbanken PubMed, Cochrane Library, UpToDate, Amboss und Medline. Klinische Studien, Reviews und Case Reports, die zwischen Januar 2010 und Juni 2020 in Englisch veröffentlicht wurden, waren einbezogen.
Ergebnisse: Von den 838 bei der ersten Suche identifizierten Arbeiten wurden 44 Artikel eingeschlossen. In Bezug auf Uterusmyome berichteten drei Originalarbeiten und ein Cochrane-Review über die Vorteile des Verfahrens als Alternative zur Operation, auch bei großen und riesigen Myomen. Darüber hinaus wurde in mehreren Studien der Einsatz der Embolisation bei postpartalen Blutungen diskutiert, um die Rate der Hysterektomie zu senken, nachdem andere hämostatische Methoden wegen des potentiellen Risikos einer abnormalen Plazentation in einer zukünftigen Schwangerschaft ausgeschöpft waren. Das Verfahren kann auch erfolgreich als prophylaktische Methode bei verschiedenen geburtshilflichen Eingriffen eingesetzt werden.
Schlussfolgerungen: Die Anwendung der Embolisation bei verschiedenen uterinen Pathologien ist ein minimal-invasives Verfahren als Alternative zur Operation, insbesondere bei Frauen, die ihren Uterus erhalten möchten. Die damit verbundenen Komplikationen sind beschrieben und können durch eine stringente Indikationsstellung des Verfahrens vermieden werden. Mehr Evidenz bezüglich der Fertilität nach UAE, des prophylaktischen Einsatzes des Verfahrens bei geburtshilflichen Blutungen oder bei Adenomyose ist erforderlich.