摘要:Im März 2020 kam es aufgrund der Covid-19-Pandemie zu landesweiten Schulschliessungen. Lehrkräfte, Eltern und deren schulpflichtige Kinder wurden von dieser Situation völlig unvorbereitet getroffen. Der Beitrag beleuchtet diese erste Phase des Distance Schooling mit Blick auf die damit einhergehenden Anforderungen an Familien und veränderte familiale Interaktionsprozesse. Unter Fokussierung auf medienbezogene Aushandlungsprozesse und veränderte Konstellationen von Medienpraktiken werden die Ergebnisse einer qualitativen Erhebung mit sechs Familien eines bestehenden Längsschnitt-Panels vorgestellt. Zum Erhebungszeitpunkt im April/Mai 2020 befanden sich die Kinder in der sechsten Jahrgangsstufe. Die Interaktionsprozesse werden ausgehend von dem Ansatz kommunikativer Figurationen beschrieben, wobei der Fokus auf familiale Aushandlungsprozesse im Spannungsfeld von Autonomie und Heteronomie gelegt wird. Die Ergebnisse veranschaulichen, mit welchen Herausforderungen die (Ausnahme-)Situation des Distance Schooling verbunden ist und wie heterogen Familien mit diesen umgehen. In der familialen Interaktion ergeben sich neue Freiheitsgrade und Anforderungen an ein eigenständiges Handeln der Kinder, die innerhalb der Familie ausgehandelt und bewältigt werden müssen.