摘要:Für Jugendliche sind (digitale) Bilder omnipräsent. Dabei werden sie auch mit sexualisiertem visuellem Material konfrontiert, welches in besonderer Weise einen kompetenten, sicheren und selbstbestimmten Umgang erfordert. Der Beitrag geht vor diesem Hintergrund der Frage nach, wie Jugendliche diese Handlungszusammenhänge wahrnehmen und welche Faktoren zu einer souveränen Praxis im Zuge ihres Sozialisationsprozesses beitragen. Nach einer thematischen Hinführung zum Feld der medienpädagogischen Jugendforschung werden hierzu die Ansätze der visuellen Kompetenz und der Digitalen Souveränität erläutert. Anschliessend wird anhand empirischen Datenmaterials aus einer explorativen Gruppendiskussions-Studie mit 7- und 8-Klässlerinnen und -klässlern illustriert, dass eine theoretische Sensibilisierung in diese beiden Richtungen fruchtbar ist, um das jugendliche Agieren in visualisierten, sexualisierten und datafizierten Medienumgebungen zu verstehen. Das Potenzial der konzeptionellen Verknüpfung visueller Kompetenz und Digitaler Souveränität wird abschliessend reflektiert und hierbei für ein Theorieverständnis plädiert, das sowohl bildtheoretische Prämissen als auch die Relationalität der Theoriebildung integriert. Ziel des Beitrags ist, auf empirischer und theoretischer Ebene ein Verständnis für das Aufwachsen in einer tiefgreifend mediatisierten Gesellschaft zu entwickeln, wobei vor dem Hintergrund der beschriebenen Relevanzen der Umgang mit Visualität und Sexualität in Social-Media-Kontexten im Zentrum steht.