摘要:Our study is the first that aims at estimating the intra-individual effect of marital dissolution on mental health, conditional on parenthood status and age of the youngest biological child. We rely on the set point model that predicts a nonlinear, homeostatic self-regulation process with an anticipatory effect and a subsequent recovery phase. Assuming heterogeneous effects, we expect both parenthood status and age of the youngest biological child grouped into five distinct categories to moderate the strength of the dissolution-health nexus. We use GSOEP data and restrict our sample to women and men who were at risk for first marital dissolution within the observational period 2002 to 2016. The dependent variable is the mental health component of the SF-12 survey instrument. We estimate distributed fixed-effects (dummy impact functions), covering the time span from three (or more) years before marital dissolution up to six (or more) years afterwards. Compared to the baseline, childless women exhibit a considerable impairment in mental health after dissolution, experiencing a slower recovery than childless men. Our most unambiguous result is the negative anticipation and a subsequent downward trajectory of mental health among mothers of infants and toddlers, whereas in the respective group of fathers we do not observe any change over time. In all other parent groups, mental health reacts mostly in a short-term manner to dissolution, except for fathers of pre- and primary school children whose mental health remains unchanged. Our study provides new evidence on mental health dynamics around marital dissolution and raises the awareness of mental distress, loneliness and potential social exclusion faced by childless and parents, in particular by lone mothers of young children. Zusammenfassung Unsere Studie ist die erste mit dem Ziel, den intraindividuellen Effekt der ehelichen Trennung auf die mentale Gesundheit zu untersuchen, abhängig vom Elternschaftsstatus und dem Alter des jüngsten biologischen Kindes. Wir stützen uns auf die Set-Point-Theorie, die einen nichtlinearen, homöostatischen Selbstregulierungsprozess mit einer Antizipations- und einer anschließenden Erholungsphase prognostiziert. Unter der Annahme von Effektheterogenität erwarten wir, dass sowohl der Elternschaftsstatus als auch das Alter des jüngsten biologischen Kindes – eingeteilt in fünf distinkte Kategorien – die Intensität des Einflusses von ehelicher Trennung auf mentale Gesundheit moderiert. Wir verwenden SOEP-Daten und beschränken unsere Stichprobe auf Frauen und Männer, bei denen innerhalb des Beobachtungszeitraums 2002 bis 2016 das Risiko einer ersten ehelichen Trennung bestand. Die abhängige Variable ist die mentale Gesundheitskomponente des SF-12-Erhebungsinstruments. Wir schätzen Fixed-Effects-Panelregressionsmodelle (mit dummy impact functions), die den Zeitraum von drei (oder mehr) Jahren vor der Trennung bis zu sechs (oder mehr) Jahren danach umfassen. Im Vergleich zur Referenzkategorie (baseline) weisen kinderlose Frauen nach der Trennung eine erhebliche Beeinträchtigung der mentalen Gesundheit auf und erleben eine langsamere Erholung auf das Ausgangsniveau als kinderlose Männer. Unser eindeutigstes Ergebnis ist die negative Antizipation und die darauffolgende nachhaltige Abwärtsentwicklung der mentalen Gesundheit bei Müttern von Säuglingen und Kleinkindern, während wir in der entsprechenden Gruppe von Vätern keine Veränderung im Zeitablauf beobachten. In allen anderen Elterngruppen erfolgt eine Reaktion der mentalen Gesundheit meist kurzfristig um die Trennung herum, mit Ausnahme der Väter von Vor- und Grundschülern, deren mentale Gesundheit unverändert bleibt. Unsere Studie liefert neue Hinweise auf Dynamiken mentaler Gesundheit um die eheliche Trennung herum und schärft das Bewusstsein für psychische Notlagen, Einsamkeit und potenzielle soziale Ausgrenzung von betroffenen Kinderlosen und Eltern, insbesondere von alleinerziehenden Müttern von kleinen Kindern.