Trotz des Fortschrittes konservativer Therapiemöglichkeiten ist für viele urologische Krankheitsbilder eine chirurgische Therapie unverzichtbar. Die Etablierung und die Entwicklung der rekonstruktiven Urologie hat die Zielsetzung des Erhaltes, der Wiederherstellung- bzw. dem Ersatz von Organfunktionen. In erster Linie handelt es sich um einen rekonstruktiven Ersatz nach radikal chirurgischen Eingriffen urologischer Tumore im Bereich des oberen und unteren Harntraktes sowie die operative Korrektur der angeborenen und erworbenen Anomalien und Missbildungen des urologischen Harntraktes. Angeborene Fehlbildungen, Verletzungen oder Tumoroperationen erfordern häufig sogenannte rekonstruktive Operationstechniken um Organfunktionen zu normalisieren oder wieder herzustellen. Hierbei kann es sich um plastisch, ästhetische Korrekturen handeln, wie bei Fehlfunktionen der harnableitenden Wege (Nierenbeckenabgangsstenose) oder Organersatz, wie bei Zustand nach radikaler Zystektomie wegen Harnblasenkarzinom. Durch die Anwendung minimal-invasiver Operationstechniken in der Urologie wie die Endoskopie und die Laparoskopie führte dies in den letzten Jahren zu einer Ausweitung des Spektrums der rekonstruktiven chirurgischen Urologie auch in der Behandlung urologischer Notfälle im Rahmen eines Polytraumas und verbesserte effektiv die Lebensqualität der Patienten. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den neuen Entwicklungen einiger ausgewählter rekonstruktiver Operationstechniken die in den letzten Jahren eine starke Veränderung im Bereich der Indikation und der operativen Techniken aufwiesen.