Emotionen sind eine Domäne psychologischer Forschung. Der Artikel versucht, eine genuin soziologische Perspektive auf das Feld der Emotionen zu entwickeln, indem in Form einer Modellskizze die sozialen Bedingungen der Entstehung von Emotionen rekonstruiert werden. Emotionen werden als Ergebnis des Zusammenspiels der Systeme Organismus, Persönlichkeit, Sozialstruktur und Kultur begriffen. Die Rationalität der einzelnen vier Ebenen und das Verhältnis der Ebenen zueinander werden im Rückgriff auf existierende Theoriekonzepte, deren jeweils ,brauchbare‘ Anteile herausgearbeitet werden, beschrieben. Im Fokus einer soziologischen Analyse stehen die Ebenen Sozialstruktur und Kultur. Diese werden mit Hilfe symbolisch-interaktionistischer und austauschtheoretischer Konzepte einer Emotionssoziologie näher bestimmt und aufeinander bezogen. Das vorgestellte Modell wird am Ende mit formulierten Standards für eine ‚gute‘ Theorie bewertet.