Die vorliegende Arbeit versucht empirisch zu klären, ob die jeweilige Rollenorientierung von klinischen Therapeuten die klinische Urteilsbildung über stationäre Alkoholismus-Patienten beeinflußt. Dabei konnte die Existenz von rollenspezifischen sozialen Repräsentationen nachgewiesen werden, die die individuelle Informationsverarbeitung bis hin zu Prognosen über den weiteren Verlauf der Krankheit leiten. Der Einfluß dieser sozialen Repräsentationen ist umso stärker, je ambivalenter die Situation für den Urteiler ist.