Dieser Beitrag thematisiert die Lesekompetenzen von Schülern mit Migrationshintergrund. Wir verwenden dazu Mehrebenenanalysen für 24 westliche Gesellschaften auf Basis der PISA-Daten der Jahre 2000 bis 2009. Unsere Ergebnisse zeigen, dass auf der Makroebene die Qualität und die Stratifizierung des Bildungssystems für die Lesekompetenzen von jugendlichen Migranten entscheidend sind. Die Ressourcen und die Organisationsform von Schulen sowie ihre soziale und ethnische Zusammensetzung sind ebenfalls wichtige Faktoren. Auf der individuellen Ebene sind besonders das kulturelle Kapital der Eltern und die zu Hause gesprochene Sprache zentral. Zusätzlich können wir zeigen, dass in den meisten Untersuchungsländern die 2. Migrantengeneration bessere Bildungsleistungen aufweist als die 1. Generation, und dass die Lücke zwischen Schülern mit und solchen ohne Migrationshintergrund im Zeitverlauf abgenommen hat.