Die Metaanalyse ist eine Methode der quantitativen Zusammenfassung von Forschungsergebnissen verschiedener Studien und wird bislang vorwiegend in experimentell orientierten Wissenschaften eingesetzt. Ein Hauptproblem der Metaanalyse in der Soziologie liegt darin, dass soziologische Analysen selten ein experimentelles Design mit Randomisierung verfolgen, das den Einfluss nicht interessierender Faktoren unterbinden würde. Der Beitrag diskutiert die Anwendbarkeit von Metaanalysen in der Soziologie und wirbt für die Metaanalyse mit Originaldaten. Es werden drei Anwendungsbeispiele dieses Verfahrens aus dem Bereich der Scheidungsforschung gegeben. Metaanalysen mit Originaldaten bieten insbesondere den Vorteil, für den Vergleich verschiedener Studien einheitliche Modellspezifikationen und Auswertungskonzepte verwenden zu können, und eine Reihe weiterer Vorzüge. Nachteile des Ansatzes liegen im Aufwand der Harmonisierung von Datensätzen sowie in der Beschränkung verwendbarer Variablen und der theoretisch abbildbaren Prozesse.