Der Kern der Kritik des „practice turn“ an der Handlungstheorie besteht darin, das implizite Wissen und Können verkörperter sozialer Praktiken gegen den vermeintlichen Rationalismus und Individualismus der Handlungstheorie zu rehabilitieren. Ziel des vorliegenden Beitrages ist es zu zeigen, dass und wie sich dieses Kernanliegen neuerer praxistheoretischer Ansätze im umfassenderen Rahmen einer um das Konzept der Situationsdefinition ergänzten Handlungstheorie klarer und differenzierter zur Geltung bringen lässt als in der Praxistheorie selbst.