Bilder sind in sämtlichen Bereichen gesellschaftlichen Lebens omnipräsent; die (post-)moderne Gesellschaft ist eine Gesellschaft der „visuellen Kultur“. Die Soziologie hat es jedoch bis heute versäumt, Bilder und Visualität theoretisch zu reflektieren. Der Aufsatz unternimmt den Versuch, dieses Desiderat nicht nur zu diagnostizieren, sondern gleichzeitig die Anforderungen an eine Soziologie des Visuellen zu formulieren. Darüber hinaus wird mit den Begriffen ‚visuelle Logik‘ und ‚visuelle Rationalität’ ein konzeptuelles, praxistheoretisches Instrumentarium für eine soziologische Bildanalyse entwickelt und anhand einer ethnografischen Untersuchung medizinischer Bildpraktiken empirisch illustriert.