Vor dem Hintergrund alternder Gesellschaften in Europa wird zunehmend vor einem Generationenkonflikt gewarnt. Doch haben Alte und Junge tatsächlich unterschiedliche Interessen und damit entgegen gesetzte Politikpräferenzen? Hierauf geben wir eine theoretische und eine empirische Antwort. Wir zeigen spieltheoretisch, dass Alte wie Junge ein Interesse an intergenerationaler Umverteilung haben sollten. Ein Konflikt bezüglich Transferzahlungen zwischen den Generationen ist erst zu erwarten, wenn die Gesellschaft altert. Unsere empirische Auswertung basiert auf Umfragedaten aus 27 EU-Mitgliedsländern im Jahr 2009 und zeigt einen schwachen Konflikt zwischen den Generationen. Die Zustimmung der Alten zu einer altenfreundlichen Ausgabenpolitik mit mehr Renten- und weniger Bildungsausgaben ist etwas stärker als die der Jungen. Allerdings finden wir keine Hinweise, dass der Konflikt zwischen Alten und Jungen mit einer Alterung der Gesellschaft stärker wird.