Die soziologische Werteforschung hat - unter dem Postulat des Wertewandels - in den letzten dreißig Jahren eine Fülle von (Umfrage-)Daten gesammelt, aber kaum Fortschritte bei der theoretischen Klärung des Wertkonzepts erzielt. Im vorliegenden Artikel wird versucht, Möglichkeiten einer engeren Verbindung von theoretischer Reflexion und empirischer Forschung aufzuzeigen. Ausgangspunkt sind Luhmanns Überlegungen zur Funktion von Werten, aus denen sich verschiedene Vorschläge für die empirische Forschungspraxis ableiten lassen, insbesondere die Forderung, Daten zu erheben, die es ermöglichen, die sachliche, zeitliche und soziale Dimension der Generalisierung von Werten simultan zu betrachten. Außerdem sollten wahrgenommene Erfüllungsniveaus und antizipierte Reaktionen auf denkbare Gefährdungen der Werte erhoben werden. Gestützt auf Ergebnisse eines Lehrprojekts werden entsprechende Operationalisierungsvorschläge diskutiert.