Ziel des Beitrags ist es, die Ergebnisse der deutschen Ehescheidungsforschung mittels einer Meta- Analyse zu bilanzieren. Literaturrecherchen ergaben 42 Publikationen, die zwischen 1987 und 2001 erschienen sind. Auf der Basis von Längsschnittdaten aus sieben Projekten werden Modelle der Ereignisanalyse angewendet, wobei die Scheidungsrate die abhängige Variable darstellt. Insgesamt werden 399 verschiedene Ehescheidungsrisiken untersucht und 3730 Effekte berichtet. Die Meta-Analyse führt zu drei Ergebnissen. Erstens gibt es einige methodologische Probleme, die noch nicht voll befriedigend gelöst sind. Zweitens wurde bislang keine Theorie vollständig überprüft. Immerhin konnten einige Hypothesen der mikroökonomischen Theorie zum Einfluss des Informationsniveaus der Partner, zu den Suchkosten und den ehespezifischen Investitionen bestätigt werden. Dagegen hängt die soziale Homogamie offenbar nicht mit dem Scheidungsrisiko zusammen. Die Bedeutung von alternativen Partnern für die Ehestabilität wurde bislang nicht untersucht. Drittens würde die Scheidungsforschung von einem stärker kumulativen Vorgehen und mehr Replikationen profitieren.