Konflikttheoretisch inspirierte Ansätze in der Bildungssoziologie haben die Bedeutung des kulturellen Kapitals für die Reproduktion von Klassenstrukturen hervorgehoben. In den vergangenen Jahren haben verschiedene Autoren - allen voran Gerhard Schulze - die These vertreten, dass die traditionelle Perspektive auf das kulturelle Kapital zu eng sei, da es zu einer Pluralisierung von Lebensstilen und dementsprechend von Formen kulturellen Kapitals gekommen sei. Wir verwenden daher Daten aus einer Befragung von Schülern, um erstens die intergenerationale Weitergabe von verschiedenen Typen von kulturellem Kapital und zweitens den Einfluss dieser Typen von kulturellem Kapital auf den Bildungserfolg zu untersuchen. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass erstens hochkulturelles Kapital weiterhin in besonderem Maße intergenerational weitergegeben wird und zweitens allein relevant für den Bildungserfolg ist. Im Hinblick auf die Reproduktion der Sozialstruktur scheinen die anderen Formen von kulturellem Kapital von untergeordneter Bedeutung zu sein.