In den gegenwärtigen Prozessen industrieller Rationalisierung spielt die Reorganisation der Managementstrukturen eine zentrale Rolle. Führungskräfte sind zunehmend nicht nur „Betreiber“, sondern auch „Betroffene“. Bei der Analyse dieser Veränderungen knüpft der Beitrag an dem von Beck, Pries und anderen Autoren entwickelten Konzept „reflexiver Rationalisierung“ an, er betont aber auch die Grenzen der mit jenem Konzept verbundenen Vorstellung von der „Politisierung“ organisatorischen Wandels. Anhand der Ergebnisse zweier eigener empirischer Studien werden die ungeplanten und damit auch politisch dethematisierten Folgewirkungen der vielzitierten neuen Rolle des Managers als „Intrapreneur“ aufgezeigt: Die Zerstörung funktional bislang unentbehrlicher sozialer Netzwerke, die Vernachlässigung übergreifender Kooperationserfordernisse und der strukturelle Egoismus der neuen, autonomen Einheiten, die Überforderung der Führungskräfte.