Ausgangspunkt dieses Beitrags sind die Thesen von der Auflösung konfessioneller Milieus und der Abschwächung religiöser Sozialisation durch die Familie. Vor dem Hintergrund dieser Behauptungen wird zum einen untersucht, ob sich die religiöse Sozialisation in zwei aufeinanderfolgenden Generationen verändert hat. Zum anderen wird untersucht, inwieweit sich die religiöse Homophilie zwischen Nicht-Verwandten innerhalb der Vor- und Nachkriegsgeneration verändert hat. In Einklang mit den theoretischen Vorstellungen einer fortschreitenden Säkularisierung zeigt sich für Verwandte und Nicht-Verwandte insgesamt eine Abnahme der Kirchlichkeit und Religiosität. Gleichzeitig kann jedoch eine Intensivierung sowohl der religiösen Sozialisation als auch der Bildung homogener Verkehrskreise beobachtet werden. Sowohl die Analyse der verwandtschaftlich verbundenen Beziehungen als auch derjenigen, die nicht verwandtschaftlich miteinander verbunden sind, verweisen auf eine intergenerationale Zunahme religiös-kirchlicher Homophilie.