In diesem Beitrag werden der langfristige Wandel im Erwerbsverhalten amerikanischer Frauen und die Bedeutung von Veränderungen in der familiären Konstellation für die Erwerbspartizipation erörtert. Zunächst skizzieren wir, wie sich die Frauenerwerbstätigkeit in den USA entwickelt hat und zeigen auf, weshalb diese Entwicklung nur mithilfe einer Längsschnittanalyse zu verstehen ist. Anschließend werden Übergänge zwischen Beschäftigungssystem und Nichterwerbstätigkeit anhand von Erwerbsbiographien des „National Survey of Families and Households“ untersucht. Es ergibt sich, daß die gestiegene Frauenerwerbstätigkeit kaum durch einen Verzicht auf Erwerbsunterbrechungen im Lebenszyklus zu erklären, sondern auf veränderte Muster des Wiedereintritts in das Beschäftigungssystem zurückzuführen ist. Hierbei erweisen sich Vollzeit- und Teilzeitarbeit als strukturell verschiedene Formen der weiblichen Erwerbsbeteiligung. Die Aufnahme von Teilzeitarbeit entpuppt sich vor allem als ein Phänomen jüngerer Geburtskohorten, während gleichzeitig seit den 70er Jahren Vollzeiterwerbstätigkeit für Frauen aller Jahrgänge und Altersstufen typischer geworden ist. Die weitere Analyse zeigt für die USA deutlich schwächere Effekte familiärer Ereignisse auf weibliche Erwerbsbeteiligung als für Westdeutschland berichtet wurden. Besonders erwähnenswert ist, daß in den USA die Aufnahme von Teilzeitarbeit nicht von familiären Bedingungen abhängt.