Mittels repräsentativer Umfragedaten aus den 90er Jahren für West- und Ostdeutschland wird die Frage geprüft, ob in Armut lebende oder von Armut bedrohte Personen weniger Kontakte außerhalb ihres eigenes Haushaltes haben und weniger soziale Unterstützung erfahren als andere Personen. Insgesamt kann man für Westdeutschland sagen, im unteren Einkommensbereich wohnen Verwandte, mit denen Kontakt gepflegt wird, eher in der Nähe, die Anzahl der Kontakte mit Freunden und Bekannten ist geringer, mehr Personen berichten, daß sie keinen Freund oder Bekannten haben und dementsprechend erwarten sie aus diesem Kreis auch weniger Hilfen. Ganz besonders deutlich wird das geringere Hilfepotential im unteren Einkommensbereich bei den finanziellen Hilfen. Betrachtet man die tatsächlich empfangenen Hilfen, dann berichten einkommensschwache Personen und Sozialhilfe-Empfänger zwar über gleich viele Hilfen wie andere Personen, sie sind mit diesem Angebot jedoch deutlich unzufriedener. Alle genannten Einkommenseffekte sind numerisch nicht besonders groß, sie bleiben dennoch auch dann bestehen, wenn man unterschiedliche Lebensformen oder spezielle Lebenslagen wie Arbeitslosigkeit oder Sozialhilfebezug kontrolliert.