In dem vorliegenden Beitrag wurde der Frage nachgegangen, inwieweit aus der Stellung auf dem Arbeitsmarkt auch auf die Verteilung von Armut geschlossen werden kann, die früher unter dem Einfluß familialer Faktoren analysiert wurde. Im wesentlichen wurden erstmals auf der Basis einer empirischen Mikrosimulation drei Fragen untersucht. Welchen Einfluß haben Arbeitsmarktsegmentierung versus Familie auf die sog. Erwerbstätigenarmut? Wie wirken sich beide Faktoren auf das Risiko von Verarmung und Abstieg im Fall von Arbeitslosigkeit aus? Inwieweit kumulieren Arbeitslosigkeits- und Verarmungsrisiken im Hinblick auf Merkmale der Arbeitsmarktstellung und des Familienzusammenhangs?
Im Ergebnis läßt sich festhalten, daß die Erwerbstätigenarmut und das Verarmungsrisiko bei Arbeitslosigkeit - trotz deutlicher Segmentierungseinflüsse - stark auch von dem familialen Kontext bestimmt werden. Hinsichtlich der Verknüpfung von Arbeitslosigkeits- und Verarmungsrisiko im Fall von Arbeitslosigkeit kann man sogar teilweise von kompensierenden Einflüssen ausgehen.