Ausgehend von der kontroversen britischen Diskussion über den Einfluß von Wohneigentum auf die Wahlentscheidung und eine damit möglicherweise verbundene Redefinition primärer politischer Konfliktlinien, wird diese Fragestellung für die (alte) Bundesrepublik Deutschland untersucht. Anknüpfend an die historische Wohnfrage werden wohnungspolitische Positionen und die Entwicklung von Wohneigentum im Nachkriegsdeutschland skizziert sowie die sozioökonomische und persönliche Bedeutung von Wohneigentum regional-spezifisch diskutiert. Eine empirische Analyse auf Grundlage des kumulierten ALLBUS-Datensatzes (1980–1990) belegt einen von den etablierten Erklärungsfaktoren (Schicht, religiöse Bindung, Alter) unabhängigen, jedoch nach Region variierenden statistischen Zusammenhang von Wohnform und Wahlentscheidung.