Die aktuelle Lebensstilforschung weist in der Frage nach der Prägung und Persistenz von Lebensstilen im Lebenslauf ein bedeutsames Defizit auf. So ist unklar, ob Lebensstile primär durch Kohorten- oder Lebenszykluseffekte determiniert werden, sich also nach ihrer Ausbildung verfestigen oder aber mit zunehmendem Alter Wandlungsprozessen unterliegen. Ausgehend von Bourdieus Konzept des Habitus und handlungstheoretischen Überlegungen zur Funktion von Lebensstilen wird von einer Prägung des Lebensstils durch die Kohortenzugehörigkeit ausgegangen und diese Hypothese auf der Basis der Daten des Sozio-Ökonomischen Panels (SOEP) für den Zeitraum von 1990 bis 2008 geprüft. Die Ergebnisse deuten zwar darauf hin, dass bestimmte lebenszyklisch relevante Ereignisse die Stabilität von Lebensstilen beeinträchtigen; insgesamt aber zeigen sich deutliche kohortenspezifische Differenzen in den Freizeitmustern, die im Lebensverlauf stabil bleiben.