Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, wie das Ausmaß von Schwarzarbeit in Deutschland im Rahmen von Befragungen der allgemeinen Bevölkerung mçglichst valide geschätzt werden kann. In einem experimentellen Design wird die konventionelle direkte Befragungstechnik mit zwei Spezialtechniken, der Randomized-Response- Technik (RRT) und der Item-Count-Technik (ICT), verglichen. Die RRTund die ICT wurden für die Messung besonders heikler Verhaltensweisen entwickelt und sollen durch eine Erhçhung der Anonymität in der Interviewsituation sozial erwünschtes Antwortverhalten reduzieren. Unsere Befunde zeigen, dass die häufig angenommene Wirkung der beiden Spezialtechniken auf die Bereitschaft der Befragten, sozial unerwünschtes Verhalten zu berichten, nicht eindeutig ausfällt. Zudem werden theoretisch bedeutsame Einflussfaktoren von Schwarzarbeit diskutiert und deren Wirkung im Rahmen von multiplen Regressionsanalysen empirisch überprüft. Neben Gelegenheitsstrukturen sind vor allem soziale Normen gute Prädiktoren für die individuelle Entscheidung schwarzzuarbeiten.