Der Aufsatz geht der Frage nach, welche Veränderungen im Managementwissen dazu geführt haben, dass Managementberatung im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts zum legitimen Akteur im Feld des Managements wurde und heute fester Bestandteil aller Vorstellungen von guter Unternehmensführung ist. Anhand zentraler Texte der Managementliteratur lässt sich ein Wandel im Diskurs des Unternehmens nachzeichnen, der einer neuen Führungslogik Vorschub leistet: der neoliberalen Gouvernementalität des Unternehmens. Sie forciert eine interne Vermarktlichung des Unternehmens, die externe Einbindung des Unternehmens in einen Markt für Unternehmenskontrolle, die Kopplung dieser beiden Marktarrangements durch das Management und die laufende Optimierung des Gesamtarrangements durch Beratung. Management ist heute als ein das Unternehmen durch Wettbewerb steuerndes ebenso wie als ein durch Wettbewerb gesteuertes System denk- und praktizierbar, weil erstens die wettbewerbsschaffenden und -optimierenden Techniken der Managementberatung zum Einsatz kommen, zweitens Wettbewerbsfähigkeit und Beratbarkeit im Zentrum der Subjektivierung von Mitarbeitern und Management, Unternehmenseinheiten und Unternehmen stehen und drittens Managementberatung zum integralen Bestandteil der Rationalität der Unternehmensführung geworden ist.