Dieser Beitrag untersucht mit Daten des Mikrozensus 2004 den Einfluss sozialer Einbettung auf die ökonomische Selbstständigkeit von Migranten in Deutschland. Für Migranten ist die Selbstständigkeit in vielen Aufnahmeländern ein wichtiger Modus der ökonomischen Integration. In Deutschland war die unternehmerische Aktivität von Migranten bis Ende der 1990er Jahre eher schwach ausgeprägt, seither steigen die Selbstständigenquoten von Migranten jedoch deutlich. In unserer Analyse von Pseudo-Paneldaten des Mikrozensus werden Statusübergänge in die Selbstständigkeit sowie Abstromprozesse aus der Selbstständigkeit untersucht. Ausgehend vom Konzept der „mixed embeddedness“ legen wir besonderes Augenmerk auf Effekte der sozialen Einbettung in Nachbarschaft und Haushalt. Die Analysen zeigen, dass sozialökologische Bedingungen für Gründungen und Überlebenschancen der Unternehmen von Migranten bedeutsam sind. Insbesondere wohlhabende Nachbarschaften mit einer hohen Konzentration von Migranten sind durch eine hohe Gründungsintensität, aber auch durch ein erhöhtes Risiko der Unternehmensaufgabe gekennzeichnet. Darüber hinaus zeigt sich, dass die ökonomische Aktivität in der Nachbarschaft sowohl Gründungen fördert als auch Unternehmensaufgaben entgegen wirkt.