Anhand gepoolter Datensätze dreier Schulabgängerbefragungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wird der Frage nach dem Grad und den Ursachen der Benachteiligung Jugendlicher ausländischer Herkunft beim Zugang zu Ausbildungsplätzen nachgegangen. Es wird untersucht, welche Rolle folgende Unterschiede zwischen Ausbildungsplatzsuchenden deutscher und ausländischer Herkunft spielen: ihre Präferenzen für eine bestimmte berufliche Ausbildung, ihre Ausstattung mit arbeitsmarktrelevanten Ressourcen sowie ihnen offen stehende Opportunitäten auf dem Ausbildungsstellenmarkt. Dabei zeigt sich erstens, dass vor allem männliche Jugendliche ausländischer Herkunft deutlich geringere Chancen haben, einen Ausbildungsplatz zu finden, als Jugendliche deutscher Herkunft. Dies gilt weitgehend unabhängig davon, welchen Wunschberuf sie verfolgen, welchen Schulabschluss sie besitzen und welche Erstsprache sie gelernt haben. Auch Unterschiede in ihren Suchstrategien nach einem Ausbildungsplatz scheinen wenig zur Erklärung dieses Phänomens beizutragen, zumal diese bei den Gruppen kaum differieren. Die Analysen belegen zweitens, dass selbst diejenigen Jugendlichen ausländischer Herkunft, die einen Ausbildungsplatz gefunden haben, nur halb so oft in ihrem „Wunschberuf“ ausgebildet werden wie deutsche Jugendliche. Nicht zuletzt der starke Unterschied zwischen Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund spricht dafür, dass Diskriminierungsprozesse seitens der Arbeitgeber bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen möglicherweise eine größere Rolle spielen als bei anderen Dimensionen der Arbeitsmarktintegration. Dies steht vermutlich im Zusammenhang mit Spezifika des Ausbildungsstellenmarktes, der durch eine vergleichsweise geringe Produktivität der Ausbildungsplatzsuchenden und eine Knappheit an Ausbildungsplätzen gekennzeichnet ist.