Der Beitrag behandelt konzeptionelle und empirische Aspekte der empirischen Bestimmung des notwendigen Lebensstandards mit repräsentativen Umfragedaten für Deutschland. Dabei wird der Frage nachgegangen, aus welchen Gründen und in welchem Ausmaß Personen in unterschiedlichen Lebenssituationen (u.a. Haushaltstypen, Alter, Bildung regionale Merkmale) heterogene Ansichten über die Bedeutung einer breit angelegten Liste von Lebensstandardmerkmalen vertreten. Es wird mit multivariaten Methoden gezeigt, daß sich diese Einschätzungen nur für eine begrenzte Auswahl von Merkmalen in nennenswertem Ausmaß unterscheiden. Demgegenüber variiert die Bewertung der Notwendigkeit deutlich mit der Verbreitung der Merkmale in der Gesellschaft und mit der individuellen Verfügbarkeit. Für die Messung der Teilhabe am Lebensstandard mit Deprivationsindizes kann gezeigt werden, daß unterschiedliche Varianten der Berechnung zu Maßen führen, die extrem hoch miteinander korrelieren. Daraus wird der Schluß abgeleitet, daß auf eine Berücksichtigung von ohnehin geringen Bewertungsunterschieden durch gewichtete Deprivationsindizes verzichtet werden kann.