Der Aufsatz untersucht den Einfluß der Doppelbelastung durch Familie und Berufstätigkeit auf das Krankheitsrisiko von Frauen. Auf der Grundlage einer Längsschnittanalyse wird zunächst gezeigt, daß eine Erwerbstätigkeit grundsätzlich positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Frauen hat. Darüber hinaus wirkt sich auch die Lebensform der Ehe positiv auf die Gesundheit von Frauen aus. Allerdings vermindert die gleichzeitige Doppelbelastung durch kleine Kinder und Erwerbstätigkeit die Gesundheit der Frauen fast ebenso stark, wie die Erwerbstätigkeit per se die Gesundheit fördert. Dies dürfte damit Zusammenhängen, daß diese Frauen in ihrem Versuch, Familienarbeit und Erwerbstätigkeit zu verbinden, mit wenig abgestimmten sozialen Strukturen von Familien- und Beschäftigungssystem konfrontiert werden (fehlende Kinderbetreuungsplätze, unflexible Arbeitszeiten etc.), die zu (Zeit-)Konflikten führen und das Risiko einer gesundheitlichen Überlastung erhöhen. Falls diese Frauen darüber hinaus auch noch als Arbeiterinnen beschäftigt sind, kann der negative Gesamteffekt einer Erwerbstätigkeit, wegen der in diesen Tätigkeiten vorherrschenden schlechteren Arbeitsbedingungen, sogar überwiegen.