Die Studie analysiert die Formierung von Einstellungen der nationalisierenden Ausländerablehnung in der Adoleszensphase von Jugendlichen. Sie basiert auf den Daten einer regionalen 3-Wellen-Panelbefragung (1994 bis 1996) von Jugendlichen und deren Eltern. Die Analyse von verschiedenen Strukturgleichungsmodellen zeigt eine Zunahme der Einstellungsstabilität mit zunehmendem Alter der Jugendlichen. Dabei sind insbesondere die Einflüsse, die von der Mutter-Kind-Transmission ausgehen, von substanzieller Bedeutung für die Herausbildung der Einstellungen unter den Jugendlichen. Sie entstehen vor allem aufgrund der kumulativen Wirkung von Mutter-Kind-Effek- ten über die gesamte beobachtete Entwicklungsphase hinweg, während die direkten Mutter-Kind-Effekte mit zunehmendem Alter der Jugendlichen deutlich abnehmen. Im Unterschied dazu ist die Vater-Kind-Transmission von geringer Bedeutung. Ab dem löten Lebensjahr verschwindet der beobachtbare Zusammenhang zwischen den Einstellungen von Jugendlichen und ihren Vätern und nur aufgrund der hohen intragenerativen Einstellungsstabilität unter den Jugendlichen kann noch im Alter von 16 Jahren ein schwacher (totaler) Vater-Kind-Effekt festgestellt werden. Ein Vergleich der Eltern-Kind-Transmissionen bei gleichaltrigen Jugendlichen im Jahre 1994 und 1996 deutet darauf hin, daß die beobachteten Einflüsse eher konstant sind und nur in geringem Ausmaß von zeitabhängigen Kontexteffekten variiert werden.