Dieser Aufsatz untersucht die Rede als ein wechselseitiges soziales Handeln. Bei genauerer, am natürlichen Material orientierter Betrachtung erweist sich die Rede als eine Leistung der Handlungen von Redner und Publikum. Unterschiedliche rhetorische Situationen gehen nicht nur auf verschiedene Handlungsformen des Publikums zurück. Am Beispiel der „Publikumsbefragung“ der Werbeveranstaltungen sogenannter „Kaffeefahrten“ wird die Form der Interaktion zwischen Redner und Publikum als ein Spezifikum herausgestellt. Diese Interaktionsform der Publikumsbefragung weist eine für Kaffeefahrten typische Handlungsstruktur auf. Daneben erlaubt der Vergleich mehrerer solcher Publikumsbefragungen den Schluß, daß es sich um eine gattungsartig verfestigte Form handelt. Der Begriff der kommunikativen Gattung verweist nicht nur auf weitere Verfestigungen der Werbeveranstaltung (Rollen, Interaktionsformen, Themen); er erlaubt auch Rückschlüsse auf die zugrundeliegenden Handlungsprobleme. Schließlich deutet sich in der Außenstruktur dieser Teil die Kaffeefahrten angesehen werden können.