Soziale Situationen strategischer Interdependenz, in denen kooperatives Verhalten für nicht durch externe Instanzen eingeschränkte, rationale und egoistische Akteure zwar vorteilhaft, jedoch schwierig zu erreichen ist, treten in vielen Zusammenhängen auf. Klassisches Beispiel ist Hobbes’ Problem der sozialen Ordnung. Weitere zentrale Beispiele sind bestimmte wirtschaftliche und „soziale“ Austauschbeziehungen oder solidarisches Verhalten in Gruppen. Im ersten Teil des Beitrags werden „problematische“ Situationen dieser Art und die bei ihrer theoretischen Analyse auftretenden Erklärungsprobleme genauer charakterisiert. Der zweite Abschnitt enthält spieltheoretischer Untersuchungen. Aus deren Ergebnissen lassen sich qualitative, im Prinzip empirisch prüfbare Aussagen über sozialstrukturelle Bedingungen der Kooperation herleiten. Diese Bedingungen für kooperatives Verhalten in problematischen Situationen werden im dritten Abschnitt diskutiert. Man kann den Beitrag als einen Schritt auf dem Weg zu einem Nachweis dafür sehen, daß das Problem der sozialen Ordnung im Rahmen eines „utilitaristischen“ Erklärungsansatzes rationalen Handelns lösbar ist.