Nulla historia sine fontibus: das Orgeldokumentationszentrum der Hochschule Luzern--Musik.
Baldassarre, Antonio
EINLEITUNG
Ausgehend vom Eingangszitat, in dem der einflussreiche deutsche
Denkmalpfleger, Architekt und Orgelfachmann Walter Supper (1908-1984)
auf sehr eindruckliche Weise die Bedeutung der Orgel fasst, (2) ist es
verwunderlich, dass die Konigin aller Instrumente, wie Wolfgang Amadeus
Mozart die Orgel einmal bezeichnete, (3) im offentlichen Bewusstsein und
der Dokumentations- und Forschungslandschaft der Schweiz noch immer eine
Art Stiefkinddasein fristet--und dies trotz der nunmehr fast seit einem
Jahrhundert unternommenen zahlreichen Initiativen verschiedener
kantonaler Denkmalpflegeamter, nicht nur einzelne Objekte der
Vergangenheit fur die Gegenwart zu bewahren, sondern auch damit
zusammenhangend, die Geschichte dieser Objekte und deren Umfeld zu
dokumentieren und zu erforschen.
Wenn die alte Redensart "Nulla historia sine fontibus"
zutrifft, dann war es allerdings nur eine Frage der Zeit, bis auch in
der Schweiz eine Informations- und Forschungsstelle entstehen sollte,
die sich der Dokumentation und Erforschung der schweizerischen
Orgellandschaft mit ihren vielfaltigen Facetten und Fragestellungen
widmet. Das nachfolgend im Detail portratierte und 2006 gegrundete
Orgeldokumentationszentrum (ODZ) der Hochschule Luzern--Musik (HSLU--M)
ist ganz dieser Aufgabe verpflichtet.
Einige Schlaglichter Auf die Geschichte der Orgelforschung in der
Schweiz
Die Schweiz erscheint in der Sekundarliteratur mit Bezug auf die
mittelalterliche Orgelbaukunst mehrfach, und zwar wegen des in der
Burgerbibliothek Bern aufbewahrten und aus dem 11. Jahrhundert
stammenden Codex B 56 De fisulis organicis uber die Mensurierung der
Orgelpfeifen sowie wegen des Codex 102 im Kloster Engelberg, der eine
der altesten Fassungen des Conductus Audi chorum organicum uberliefert.
Trotzdem ist nicht anzunehmen, dass vor dem 14. Jahrhundert in grossen
Kirchen oder Klostern der Alten Eidgenossenschaft Orgeln existierten.
Der alteste Druck, welcher sich ausschliesslich mit einer Orgel
befasst, ist von Johann Rudolph Stooss aus dem Jahre 1746 uber die erste
Orgel im Berner Munster. (4) Der Bau dieser Orgel wurde moglich, nachdem
der Rat der Stadt Bern am 5. Juni 1726 das seit der Reformation geltende
fast zweihundertjahrige Orgelverbot aufgehoben hatte. Stooss'
Buchlein enthalt die Disposition und eine Beschreibung der Eigenschaften
des Instrumentes, das der in Augsburg geborene und im aargauischen
Bremgarten niedergelassene Leonhard Gottlieb Leu (1678-1754) fur 5200
Thaler gebaut hatte. In den folgenden Jahren erschienen weitere
monographische Studien, ohne dass deshalb aber von einer Konjunktur
solcher Schriften in der Schweiz gesprochen werden konnte. Zu erwahnen
waren in diesem Zusammenhang die Studien uber die Orgeln der Collegiale
von Neuchatel (1810), (5) der Cathedrale von Fribourg (1840), (6) dem
Temple von Le Locle (1860) (7) usw. Bemerkenswert bleibt, dass die im
deutschsprachigen Raum wegen ihrer Grosse oft zitierte und teilweise von
Sagen umwobene Orgel der Hofkirche Luzern (erbaut 16401650) erst im
Jahre 1920 mit der monographischen Schrift von Franz Josef Breitenbach
gewurdigt wurde. (8)
Ab dem 19. Jahrhundert erschienen vermehrt publizistische Beitrage
uber die schweizerische Orgellandschaft, besonders in auslandischen
Zeitschriften. Es handelt sich dabei vor allem um Beitrage und Artikel
von Autoren, welche auf ihren Reisen durch die Schweiz Orgeln gesehen,
gehort und gespielt hatten. In diesem Zusammenhang seien nur die
altesten Dokumente angefuhrt: ,,Uber die Kirchen-Orgeln in unser m
Canton" [Bern], (9) "The organ at Freiburg, Switzerland"
von Lowell Mason, (10) "Troisieme lettre a M. Joseph
d'Ortigue. L'orgue de Fribourg" von Felix Danjou (11) und
"Organ in the Cathedral Church at Gersau, Switzerland" von
William Poole. (12)
Auch die Grundung von kirchenmusikalischen bzw. orgelspezifischen
Zeitschriften (darunter die bedeutende Urania in Erfurt ab 1844), in
welchen gelegentlich auch Berichte aus der Schweiz erschienen, fuhrten
zu keinem spurbaren Anstieg des Interesses an Fragen zum Orgelbau- bzw.
zur Kunst der Orgelmusik in der Schweiz. Die ersten kirchenmusikalischen
Periodika, welche ihre Grundung hauptsachlich den starken liturgischen
und kirchenmusikalischen Erneuerungsbewegungen in der zweiten Halfte des
19. Jahrhunderts verdanken, erschienen reformierterseits erst 1869 (Der
Evangelische Kirchenchor) und katholischerseits ab 1875 (Der
Chorwachter). Die in diesen Publikationsreihen veroffentlichten
zahlreichen Beitrage uber die Orgel bieten indes fast ausschliesslich
Prasentationen neuer Instrumente und deren Verwendung. Beitrage zu
historischen und anderen forschungsrelevanten Themen sucht man
vergebens.
Auch hatte die "Elsassische Orgelreform" und andere
"Orgel-Bewegungen" kaum einen direkten Einfluss auf die
Schweizer Situation. Das besonders mit der "Elsassischen
Orgelreform" sich verstarkende Interesse an historischen Orgeln und
"alter" Orgelmusik, das vor allem durch die Schriften von
Albert Schweitzer (1875-1965) und Emil Rupp (1872-1948) grossere
Verbreitung fand, (13) entfaltete sich in der Schweiz verspatet erst
nach dem ersten Weltkrieg.
Es war hauptsachlich das Verdienst von Ernst Schiess (1894-1981),
dass man sich hierzulande uberhaupt intensiver mit der Geschichte der
Orgel auseinander zu setzen begann. Und Dank der im Jahre 1923
gegrundeten Zeitschrift Der Organist, dem Organ der schweizerischen
reformierten Organisten-Verbande, wurde es moglich, Artikel zu
publizieren, die mehr als nur Schlagzeilen und Kurzberichte boten, wie
etwa die Berichte von Schiess uber die Orgelbauer Friedrich Haas und
Aloys Mooser oder uber die Baarer Orgelbauerdynastie Bossart und ihre
Orgel in St. Urban (beide im Jahre 1946) dokumentieren. (14)
Das Beispiel von Ernst Schiess spornte viele andere an, sich
intensiver mit der Orgel zu beschaftigen und ihr Wissen einer breiteren
Offentlichkeit zuganglich zu machen, darunter Hugo Dietschi (1864-1955),
Ernst Isler (1879-1944), Leo Kathriner (1887-1964), Antoine-Elise
Cherbuliez (1888-1964), P. Stephan Koller (1893-1984), Hans Biedermann
(1898-1983), Viktor Schlatter (1899-1973) und Othmar Widmer (1891-1962).
Jede dieser Personlichkeiten wirkte aber als "Einzelkampfer"
und verteidigte gewisse Bereiche als privates "Jagdfeld".
Insgesamt beobachtete man sich in den Orgelkreisen oft mit Vorsicht und
Argwohn. Dieses auch heute noch unter Orgelbegeisterten und -forschenden
spurbare Verhalten zeigt sich an einem Beispiel ganz deutlich: In
Fachkreisen wird bis heute von einer Person (deren Namen hier
ausdrucklich nicht erwahnt wird) erzahlt, dass sie oft ein vermeintlich
aus dem 18. Jahrhundert stammendes handschriftliches Buchlein, das
ausserst wichtige Informationen uber einen sehr bekannten Orgelbauer
enthalten haben soll, in Anwesenheit neugieriger Kollegen hervornahm, es
in einem Mindestab stand von eineinhalb Metern hielt und darin
blatterte. Bis weit uber den Tod dieser Person hinaus konnte niemand
erfahren, was wirklich in diesem Buchlein enthalten war.
Dieses Umfeld und der typische schweizerische
"Kantonligeist" (eine in der Schweiz verwendete Bezeichnung
fur "Kirchturmpolitik") behindern die Zusammenarbeit und den
offenen Austausch in der Orgelwelt oft stark. Ein handfestes Indiz
dieser Situation ist auch die ausserst bescheidene Anzahl an
Dissertationen und anderen Forschungsarbeiten, welche in den letzten
Jahrzehnten publiziert wurde. (15)
Die Grundung des Orgeldokumentationszentrums an der Hochschule
LUzern Musik
Trotz dieser Voraussetzungen bestand in der Schweiz dennoch ein
Bedurfnis nach Orgelforschung. Diese ist nicht nur ein wichtiges
Aktionsfeld fur Wissenschaftler und Praktiker, sondern erweist sich auch
im Kontext denkmalpflegerischer Aktivitaten als ausserst relevant,
insbesondere aufgrund des besonderen Stellenwertes des Instruments in
vielen Kirchen. Oft genug ist die Orgel der kostbarste und damit auch
teuerste Gegenstand des Kircheninventars.
Die Existenz institutionalisierter Forschungsstatten im Ausland
(wie beispielsweise das 1976 gegrundete British Institute of Organ
Studies in Reading, das seit 1985 aktive Datenbank-Projekt ORDA an der
Technischen Universitat Berlin, das bereits 1910 eingerichtete und heute
an der Universitat fur Musik und darstellende Kunst Wien beheimatete
Institut fur Orgelforschung, das mit seinen uber 130'000
Archivdokumenten bedeutungsvolle Vente-Archiv in Utrecht sowie die seit
1961 bestehende American Organ Archives der Organ Historical Society in
Princeton, U.S.A.) und deren enge Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege
zeigt, dass man im Ausland die Notwendigkeit eines Dokumentations- und
Forschungszentrums seit langem erkannt hat.
Die Bedeutung eines schweizerischen Orgel-Dokumentations- und
Forschungszentrums ist auch inhaltlich begrundet. Denn
orgelbaugeschichtlich sowie orgelbautechnisch bietet die Schweiz
insofern eine hoch interessante Landschaft, als sich hier nicht nur eine
fruchtbare eigenstandige Orgelbau- und Orgelmusik-Tradition
herausgebildet haben, sondern auch wegen ihrer geografischen Position an
der Wegkreuzung von drei ganz verschiedenen Kulturen (Italien,
Frankreich sowie Deutschland und Osterreich), die auf die
schweizerischen Verhaltnisse Einfluss genommen haben.
Die Grundung des ODZ der HSLU--M verdankt sich der Vermittlung des
Nachlasses von Pater Stephan Koller (1893-1984) durch Pater Martin
Werlen (*1962), des 58. Abtes des Klosters Einsiedeln (2001-2013) im
Jahre 2004. Dadurch kam der an Projektunterlagen, Vertragen, Planen,
Briefen und anderen Dokumenten zu mehr als 200 zwischen 1930 und 1970 in
der Schweiz erbauten Orgeln ausserst reiche Nachlass in den Besitz der
Hochschule. Durch diese Schenkung wurden die Fragen virulent, wie mit
dem Material umzugehen sei und wie man dem Wunsch von Abt Werlen
nachkommen konne, der die Schenkung an die Bedingung knupfte, dass der
Nachlass von Pater Koller nicht im Keller verschwinden durfe. Die
Antwort bestand in der Grundung eines Orgeldokumentationszentrums mit
dem Ziel, das ganze Spektrum von Orgelbau- sowie Orgelmusikpublikationen
und Archivalien--mit einem speziellen aber nicht ausschliesslichen Fokus
auf die Schweiz--zu sammeln und fur die Allgemeinheit zuganglich zu
machen sowie Forschungsprojekte zu realisieren bzw. zu fordern.
Dank der Ermutigung der damaligen Schulleitung, besonders des
Direktors Dr. Alois Koch, und der Leiterin der Musikbibliothek, Frau
Bernadette Rellstab, wurde im November 2004 die Realisierung des
Projekts in Angriff genommen. (16) Nach einer nur zweijahrigen
Projektphase konnte das ODZ der HSLU--M 2006 gegrundet und am 12. Januar
2007 feierlich eingeweiht werden.
Um die Erschliessung und fachgerechte Archivierung der Materialien
kummert sich die Musikbibliothek der HSLU. Aus organisatorischen
Uberlegungen wurde beschlossen, die erworbenen Materialien (Dokumente,
Publikationen, Periodika, Noten, usw.) in die Bestande der Bibliothek
der HSLU--M aufzunehmen und durch diese zu pflegen. Dementsprechend
konnen die Bestande des ODZ uber die Bibliothekskataloge sowohl der HSLU
(http://ilu.zhbluzern.ch) als auch uber den Informationsverbund Deutsch
Schweiz (IDS) unter https://www.swissbib.ch erschlossen werden. Die
Leitung des ODZ wurde dem Ressort Forschung und Entwicklung der HSLU--M
angegliedert, um gunstige Voraussetzung fur den mit dem ODZ verbundenen
Forschungsauftrag zu gewahrleisten. Zudem wird durch diese Einbindung
garantiert, dass eine optimale Nutzung von Synergien mit den anderen
Forschungsbereichen der HSLU--M stattfinden kann. Die Homepage des ODZ
(www.hslu.ch/odz) bietet verschiedene Moglichkeiten, sich uber die
Bestande und Projekte zu informieren.
Das ODZ hat seine vielfaltigen Tatigkeiten mit einem Volumen von
40-Stelleprozenten aufgenommen. Im Jahre 2012 wurde eine Erhohung auf
60% moglich, sodass aktuell aus diesen Mitteln die Leitungsstelle, eine
Assistenzstelle sowie studentische Hilfskrafte finanziert werden konnen.
Diese Mittel reichen allerdings bei weitem noch nicht aus, um die
vielfaltigen Tatigkeiten des ODZ zu bewaltigen. Es wird deshalb
angestrebt, die Stellenprozente in den nachsten Jahren weiter
auszubauen, was angesichts der uberall angespannten Finanzsituation
seitens der offentlichen Hand und in Anbetracht der knapper werdenden
Mittel bei privaten Stiftungen und Organisationen eine grosse, aber
nicht unbedingt unrealistische Herausforderung sein wird. In diesem
Zusammenhang ist auf einen speziellen, das ODZ insbesondere im Rahmen
seines Forschungsauftrags beeinflussenden systemischen Faktor
hinzuweisen. Im Gegensatz zu universitaren Einrichtungen ist die HSLU--M
als Fachhochschule nach gesetzlichen Vorgaben wie alle anderen
schweizerischen Fachhochschulen gefordert, einen Grossteil der fur die
Forschung notwendigen Finanzmittel selbst einzuwerben. Die von einer
solchen finanziellen Steuerung ausgehende hemmende Wirkung auf die
Entfaltung von Forschungstatigkeiten wird zwar erkannt, kann aber nur
ansatzweise verandert werden, solange nicht auch entsprechende
Entscheidungen von politischer Ebene getroffen werden.
Die Wirkungsfelder des ODZ
Wie erwahnt, ist eines der Hauptziele des ODZ das Sammeln,
Konservieren und Erschliessen von Archivalien und Publikationen aus den
Bereichen des Orgelbaus und der Orgelmusik mit einem Schwerpunkt auf die
Orgellandschaft Schweiz. Dieses Material kann von Forschenden und
Interessierten benutzt werden. Das ODZ hat aber auch von Anfang an eine
aktive, selbststandige und national und international anerkannte
Orgelforschung entwickelt.
Nachfolgend sollen die verschiedenen Tatigkeitsgebiete und die bis
heute erreichten Ziele des ODZ kurz vorgestellt werden.
Die Orgeldatenbank
Eine der Hauptaufgaben des ODZ besteht in Entwicklung und Pflege
einer Datenbank, in der alle vorhandenen Informationen uber den
schweizerischen Orgelbau nach Massgaben neuester wissenschaftlicher
Standards enthalten sind. Die Datenbank wurde in Zusammenarbeit mit dem
Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern entwickelt
und 2007 zur Benutzung online geschaltet. (17)
Die Datenbank kann uber http://orgeldokumentationszentrum.ch
abgerufen werden und lauft auf einem MySql-Server Version 5.1. Zwei
Suchmasken erlauben eine Suche nach Orgeln und Orgelbauern. (18) Diese
Suchmasken fuhren einerseits zu einer Auswahl von Grundinformationen zu
bestehenden Instrumenten und ihren technischen Eigenarten, andererseits
zu Angaben uber verschiedene Orgelbauer, die in den bereits durch das
ODZ ausgewerteten Kantonen gewirkt haben (siehe dazu weiter unten).
Aktuell sind in der Datenbank des ODZ uber 20'000 Datensatze
vorhanden. Bei einem Teil dieser Datensatze handelt es sich um aus
anderen Quellen importierte Informationen, die dem ODZ zur Verfugung
gestellt worden sind. Insbesondere sind dies die Datensammlungen der
Firma Kuhn Orgelbau AG in Mannedorf (Kanton Zurich) und von Herrn Peter
Fasler (Basel).
Die Datenerschliessung und Korrektur bzw. Erganzung der
Informationen wird nach Kanton durchgefuhrt. Zurzeit sind uber 800
Orgeln aus den Kantonen Luzern, Solothurn, Ticino, Uri und Zug in der
Datenbank erfasst. Die Kantone Schwyz, Obwalden und Nidwalden sind in
Bearbeitung.
Forschung
Die Durchfuhrung eigenstandiger Forschungsarbeiten gehort, wie
erwahnt, zu den wichtigen Aufgaben des ODZ. Im Zentrum stehen dabei fur
den Orgelbau und die Orgelmusik in der Schweiz belangvolle Themen. Dazu
nachfolgend zwei exemplarische Beispiele:
Die Orgelbauer Bossart: Die Tatigkeiten dieser Orgelbauerfamilie
aus Baar im Kanton Zug markieren den Hohepunkt des schweizerischen hoch-
und spatbarocken Orgelbaus. Trotz ihrer Wichtigkeit war ihr Schaffen bis
heute kaum erforscht. Dieser Umstand ist weniger dem Thema an sich
geschuldet, als der Tatsache, dass die die Orgelbaufamilie Bossart
betreffenden Informationen und Dokumente lange fur die Allgemeinheit
gesperrt waren. Im Rahmen des aktuellen ODZ Projekts wurden die 104
Dokumente aus dem Bossart-Familiennachlass im Staatsarchiv Zug sowie
weitere 60 Schriftstucke aus anderen Pfarr- sowie Staatsarchiven
vollstandig transkribiert und nach Kriterien der modernen Quellenkritik
und der vergleichenden Analyse ausgewertet. Zudem wurden zahlreiche
historische und technische Informationen aus sekundaren Quellen
zusammengetragen, damit ein hochsten wissenschaftlichen Kriterien
genugendes Werkverzeichnis der Orgeln aus der Werkstatt Bossart erstellt
werden konnte. Ferner wurden die bestehenden biografischen Angaben der
Familienmitglieder, die sich mit dem Orgelbau befassten, uberpruft
und--was in einigen Fallen notwendig war--auf der Basis ausgedehnter
Recherchen in den Pfarrarchiven Baar und Stans korrigiert bzw. erganzt.
Parallel zu diesem Forschungsprojekt wurde durch Josef Grunenfelder von
der Denkmalpflege des Kantons Zug erstmals eine kunsthistorische Analyse
durchgefuhrt, welche die Eigenarten der Prospektgestaltung und deren
Entwicklung innerhalb der vier Generationen der Familie Bossart
untersucht. (19) Die Realisierung dieses Projekts wurde aus Mitteln der
HSLU--M sowie der Gemeinde Baar und des Kantons Zug finanziert.
Orgeln der Kirche St. Oswald in Zug: Die Kirche St. Oswald in Zug,
ein Bauwerk des Baumeisters Hans Felder d. A. (gest. um 1504), der u.a.
auch die Wasserkirche in Zurich erbaut hatte, stellt eines der
bedeutendsten Beispiele der Spatgotik in der Zentralschweiz dar. Schon
wahrend des Baus wurde eine Orgel angeschafft--eines der fruhesten
Instrumente der Schweiz, das mit einem Ruckpositiv ausgestattet war. Die
Geschichte der funf verschiedenen Orgeln, die seit der Grundung der
Kirche vor 500 Jahren nur in den Grundzugen bekannt war, wurde durch
umfangreiche Archivforschungen um viele noch offene Fragen geklart. Ein
ausfuhrlicher Forschungsbericht ist Anfang 2014 in der Publikation der
Kantonalen Denkmalpflege Zug uber die Kirche St. Oswald publiziert
worden. (20) Die Forschungstatigkeit des ODZ konnte durch eigene
Finanzmittel sowie einen Beitrag des Denkmalpflegeamtes des Kantons Zug
gedeckt werden.
Orgelinventare
Zu den Forschungstatigkeiten des ODZ gehoren auch die Erstellung
und Publikation von Orgelinventaren. Im Jahre 1986 wurde unter der
Federfuhrung von Prof. Dr. Max Lutolf (Universitat Zurich) ein Projekt
initiiert, welches sich zum Ziel setzte, samtliche Orgeln in der Schweiz
zu inventarisieren. Zu diesem Zweck wurde ein Jahr spater die Kommission
Orgelinventar der Schweiz gegrundet, der damals bekannte
Personlichkeiten der schweizerischen Orgelszene angehorten. Die
Kommission versuchte, die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen
Bestandsaufnahme der schweizerischen Orgellandschaft darzulegen und fur
das Projekt die fur die Denkmalpflege zustandigen Departemente der 26
Kantone zu gewinnen. Das Interesse und auch die Erwartungen waren
vielversprechend, aber in den letzten beiden Jahrzehnten wurden nur zehn
Orgelinventare fertiggestellt, und zwar fur die Kantone Aargau,
Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Basel-Land, Basel-Stadt,
Glarus, Solothurn, St. Gallen, Thurgau und Zug. Die Inventarisierung in
vier weiteren Kantonen (Luzern, Nidwalden, Obwalden und Schwyz) wurden
kurz nach Beginn aus unterschiedlichen Grunden abgebrochen. Professor
Lutolf hat seine Inventare dem ODZ uberlassen. Dieses hat die
abgebrochene Arbeit am Inventar der Orgeln im Kanton Luzern wieder
aufgenommen und Ende 2014 abgeschlossen. Als nachste Inventare sind die
fur die Kantone Obwalden und Nidwalden geplant. Die Realisierung hangt
allerdings--wie oben in anderem Zusammenhang erwahnt--vom Erfolg der
Einwerbung von Drittmitteln ab.
Die Relevanz solcher Orgelinventare bekundet sich nicht nur mit
Blick auf denkmalpflegerische und bautechnische Aspekte, sondern auch
mit Bezug sowohl auf die Geschichte einzelner Instrumente und ihren
Werdegang (in den letzten Jahren etwa sind mindestens drei Instrumente
aus dem Kanton Luzern nach Kuba und Rumanien "verpflanzt"
worden) als auch auf aktuelle "Bestande": am Anfang der
Arbeiten am Orgelint ventar fur den Kanton Luzern beispielsweise wurde
von ca. 180 Instrumenten ausgegangen, unterdessen sind aufgrund der
Forschungsarbeiten bereits 230 Orgeln bekannt geworden.
Die Bestande des ODZ
Seit der Grundung des ODZ konnten kontinuierlich kleinere und
grossere Schenkungen in die Bestande aufgenommen werden. Sie bestehen
aus ganz unterschiedlichen Medien (wie Bucher, Fachzeitschriften,
Mensurentabellen, Dispositionen, Postkarten, Fotografien, Diapositive,
Konstruktionsplane usw.). Explizit genannt werden sollen in diesem
Zusammenhang die nachfolgenden Nachlasse, Sammlungen und Archive:
* Axel Leuthold: Nach seinem fruhen Tod im Jahre 2002 hat die
Familie von Axel Leuthold (1951-2002) seine Musikbibliothek der HSLU--M
(damals noch unter dem Namen Musikhochschule Luzern bekannt) geschenkt.
Darunter befanden sich zahlreiche Bucher zum Orgelbau und mehrere
Tabellen von Pfeifenmensuren, die Axel Leuthold fur seine Dissertation
bei Prof. Dr. Luigi Ferdinando Tagliavini an der Universite de Fribourg
gesammelt hatte. (21)
* Pater Stephan Koller: Pater Stephan Koller (1893-1984) war Mitte
des 20. Jahrhunderts der katholische Orgelexperte schlechthin. Sein
Archiv, das sich im Estrich des Klosters Einsiedeln befand und aus
Briefen, Projekten, Gutachten usw. bestand, wurde--wie bereits oben
ausgefuhrt--2004 der HSLU--M ubergeben.
* Hans Gugger: Der am 5. Marz 2006 verstorbene Organologe Hans
Gugger (1921-2006) war ein sehr bekannter und gefragter Orgelberater im
Kanton Bern und ein Experte der Emmentaler Hausorgeln. Seine Nachkommen
haben sein umfangreiches Archiv dem ODZ vermacht.
* Giuseppe Paiusco: In den Bestanden des ODZ befindet sich auch die
Fachbibliothek von Giuseppe Paiusco (1928-2012), der als Rechtsanwalt
und Orgelkenner im italienischen Vicenza gewirkt hatte.
* Victor Frund: Das Archiv von Victor Frund (1913-1981), das sich
bei der Orgelbaufirma Graf in Sursee (Kanton Luzern) befand, wurde von
dessen Leiter Rudolf Wyss dem ODZ ubergeben. Frund stammte aus dem
Kanton Jura. Nach einer Ausbildung zum Orgelbauer studierte er in Luzern
Kirchenmusik, wo er sich auch niederliess. Er wirkte bei zahlreichen
bedeutenden Orgelprojekten als Experte, etwa der Hofkirche Luzern und
der Kathedrale St. Gallen.
* Hans Spielmann: Hans Spielmann (geboren 1945) war langjahriger
Chefintonateur der Orgelbaufirma Graf in Sursee (Kanton Luzern) und
baute wahrend seiner beruflichen Tatigkeit eine grosse
Pfeifenmensurensammlung auf, welche er dem ODZ schenkte.
* Orgelbau AG Willisau: 1927 wurde die Firma Orgelbau AG Willisau
durch mehrere Mitglieder der Luzerner Firma Goll gegrundet, nachdem sich
diese von ihrer Mutterfirma abgespalten hatten. Nach einer kurzen Blute
wurde die Orgelbau AG Willisau im Jahre 1939 in die Mobelfirma Wellis AG
Willisau umstrukturiert, das Orgelbaugeschaft liquidiert und der Firma
Kuhn AG im zurcherischen Mannedorf ubergeben. In die Bestande des ODZ
sind vom Archiv der Orgelbau AG Willisau nur Teile ubergangen, das
heisst Dokumente, Protokolle und Korrespondenz, welche zufalligerweise
in der Mobelfirma Wellis AG uber ein halbes Jahrhunderte lang erhalten
geblieben sind.
* Orgelbau Spath: Der grosste Teil des Firmenarchivs von Orgelbau
Spath in Rapperswil (Kanton St. Gallen) wurde dem ODZ geschenkt, nachdem
die 1909 gegrundete Firma im Jahre 2012 vom ursprunglichen Firmensitz in
Rapperswil in eine neue Werkstatt in Ruti (Kanton Zurich) umgezogen ist.
* Orgelbau Ulrich Wetter: Im ODZ befindet sich auch das Archiv von
Orgelbau Ulrich Wetter in Muttenz (Basel-Land) mit allen erhalten
gebliebenen Aufzeichnungen aus der 40jahrigen Firmentatigkeit.
* Kurt Muller: Der Manuskript gebliebene, nicht abgeschlossene
Katalog der Orgeln des Kantons Uri mit Informationen, welche in
jahrelanger Arbeit von Kurt Muller (1931-2011) gesammelt worden sind,
ist ins ODZ gelangt. Die Endredaktion des Manuskripts konnte nach dem
Tod von Muller durch seine Witwe Trudi Muller und vom Leiter des ODZ
fertiggestellt werden.
* Arbeitsgemeinschaft fur Schweizerische Orgeldenkmalpflege (AGSO):
Die bei Auflosung des Archivs der Arbeitsgemeinschaft fur Schweizerische
Orgeldenkmalpflege (AGSO) im Jahre 2009 noch bei verschiedenen Personen
vorhandenen Bestande konnten zusammengefuhrt und im ODZ archiviert
werden.
* Barnabas Gyulveszi: Die umfangreiche Privatbibliothek von
Barnabas Gyulveszi (1925-2011) wurde dem ODZ vermacht. Der aus Ungarn
stammend Organist hat sich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Signau
(Kanton Bern) niedergelassen und im Laufe der Jahre eine der
umfassendsten Sammlungen an Orgelnoten in der Schweiz aufgebaut. Durch
diese Schenkung konnen die bereits reichen Notenbestande der
Musikbibliothek der HSLU vervollstandigt werden. Die Erschliessung
dieser ausserst umfangreichen Schenkung wird noch einige Zeit in
Anspruch nehmen.
Neben diesen grossen Schenkungen sind in den letzten Jahren noch
viele andere kleinere Donationen von Privatpersonen oder Firmen ans ODZ
gegangen. Die fachgerechten und modernsten Standards verpflichtete
Konservierung und Erschliessung der umfangreichen Materialbestande
erfolgt durch Mitarbeitende der Musikbibliothek der HSLU.
Veranstaltungen
Abschliessend sei auch erwahnt, dass das ODZ in den letzten Jahren
aktiv an verschiedenen Veranstaltungen mitgewirkt hat, wie zum Beispiel
bei der Organisation des internationalen Symposiums Orgel Orgue Organo
Organ 2011, das vom 8. bis 11. September in Zurich stattgefunden hat,
und bei der Tagung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft fur
Orgeldokumentation (IAOD) im Mai 2012 in Luzern. An dieser Tagung haben
sich zahlreiche Forschende aus neun europaischen Landern uber den Stand
der Entwicklung von Orgeldatenbanken, die von offentlichen Institutionen
unterstutzt werden, ausgetauscht und erste Ideen fur die Erarbeitung
einer gemeinsamen europaischen Plattform zur Benutzung von
computerbasierter Orgeldokumentationen zusammengetragen.
Schlussbemerkungen
Obwohl das ODZ noch eine relativ junge Institution ist, sind die
erreichten Resultate dennoch beachtlich. Das heisst allerdings
keineswegs, dass damit keine Desiderata mehr bestehen wurden. Im
Gegenteil umfasst die Liste der Zukunftsplane eine Reihe wichtiger
Projekte, welche auch fur die regionale, nationale und internationale
Positionierung des ODZ belangvoll sind. Zu erwahnen ware in diesem
Zusammenhang etwa die tatsachliche Integration des ODZ in die
Orgelausbildung der HSLU--M oder der Aufbau einer eigenen
Publikationsreihe (Schriften, Noten, Tontrager). Die hohe Wertschatzung,
welche das ODZ in den Fachkreisen auf nationaler und internationaler
Ebene geniesst, ist unbestritten (wie beispielsweise die beiden neusten
Publikationen uber zwei wichtige Schweizer Orgeln in Muri und St. Urban
dokumentieren, in welchen das ODZ explizit als Referenz zitiert wird).
(22) Als einziges Zentrum fur Orgelforschung in der Schweiz arbeitet das
ODZ praktisch konkurrenzlos und bietet ein gutes Beispiel fur die
Leistungen der HSLU--M sowie einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten
Kulturwirtschaft. Ob dies allerdings auch in Zukunft der Fall sein wird,
hangt nicht nur von hochschulinternen Strukturen, Massnahmen und
Forderungsinitiativen ab, sondern auch davon, inwieweit es gelingen
wird, das ODZ als Kompetenzzentrum auf gesamtschweizerischer Ebene
verstarkt im Bewusstsein der Behorden und der moglichen Geldgeber zu
positionieren.
Kontakt und Informationen:
Hochschule Luzern-Musik
Orgeldokumentationszentrum
Obergrund 13
CH-6003 Luzern
www.hslu.ch/odz
Phone: +41 41-2492755
E-Mail: marco.brandazza@hslu.ch
Antonio Baldassarre (1)
(1.) Prof. Dr. Antonio Baldassarre ist Leiter des Ressorts
Forschung und Entwicklung der Hochschule Luzern--Musik
(antonio.baldassarre@hslu.ch). Dieser Beitrag hatte ohne die
Unterstutzung von Dr. Marco Brandazza, dem Leiter des
Orgeldokumentationszentrums der Hochschule Luzern--Musik, nicht verfasst
werden konnen. Er hat nicht nur die verschiedenen Versionen des Beitrags
gelesen, sondern diese auch mit vielen wertvollen Erganzungen
bereichert. Ich wollte ihm fur dieses Engagement mit der expliziten
Nennung als Erstautor danken, was er--seinem bescheidenen Charakter
entsprechend--nicht wollte. Es ist mir aber sowohl aus
wissenschaftlicher Lauterkeit als auch aus freundschaftlicher
Verbundenheit--ein grosses Anliegen, dass Herrn Brandazzas aktive und
wertvolle Beteiligung an der Entstehung dieses Beitrags mit dieser
Anmerkung gewurdigt wird.
(2.) Walter Supper, Lesebuch fur Orgelleute (Kassel: Barenreiter,
1951), 46.
(3.) Das Originalzitat aus einem Brief an seinen Vater vom 17.
Oktober 1777 lautet: "Die orgel ist doch in meinen augen und ohren
der konig aller jnstrumente." Wolfgang Amadeus Mozart, Briefe und
Aufzeichnungen: Gesamtausgabe, 8 Bande, hg. Internationale Stiftung
Mozarteum Salzburg, gesammelt und erlautert v. Wilhelm A. Bauer und Otto
Erich Deutsch (Kassel: Barenreiter, 1962-2005), Bd. 2, S. 70, Brief Nr.
352.
(4.) Johann Rudolph Stooss, Kurtze anbey deutliche Beschreibung der
grossen Orgel im St. Vincenzen Munster zu Bern: darinnen gezeigt wird
die wahre Beschaffenheit dieses Werkes, seine Structur belangend [ ...
]. (Bern 1746); Faksimile-Ausgabe in Hans Gugger, Die Bernischen Orgeln.
Die Wiedereinfuhrung der Orgel in den reformierten Kirchen des Kantons
Bern bis 1900. (Bern: Historischer Verein des Kantons Bern, 1978).
(5.) Martin Vogt, Disposition der neu erbauten Orgel in der neuen
Kirche zu Neuchatel (Arlesheim: s.n., 1819).
(6.) Joseph-Marie Passalli, L'orgue d'Aloyse Mooser,
construit dans l'eglise collegiale de S. Nicolas a Fribourg en
Suisse (Fribourg: L. J. Schmid, 1840).
(7.) Jules F U. Jurgensen, Les orgues du temple reforme francais du
Locle (Neuchatel: Wolfrath de Metzner, 1860).
(8.) Franz Josef Breitenbach, Die grosse Orgel der Hofkirche in
Luzern: eine baugeschichtliche Skizze. (Luzern: [s.n.], 1920).
(9.) Unbekannter Autor, "Uber die Kirchen-Orgel in unserem
Canton" [Bern], in: Der Schweizerfreund, 12/48 (1826), 205-206.
(10.) Lowell Mason, "The Organ at Freiburg, Switzerland",
in: The Musical World, 7 (22. Sept. 1837), 19-21.
(11.) Felix Danjou, "Troisieme lettre a M. Joseph
d'Ortigue. L'orgue de Fribourg", in La Revue et Gazette
Musicale de Paris, 5/47, 48, 50 (1838), 473-477, 489-490, 505-507.
(12.) William Poole, "Organ in the Cathedral Church at Gersau,
Switzerland", in: The Musical World, 9/102 (1838), 126-127.
(13.) Dazu u.a. Albert Schweitzer, Deutsche und franzosische
Orgelbaukunst und Orgelkunst (Leipzig: Breitkopf & Hartel, 1906);
Albert Schweitzer, Die Strassburger Sangerhaus-Orgel (Strassburg i. Els:
J. Manias u. Cie, 1909); J. F. Emil Rupp, Die elsassisch-neudeutsche
Orgelreform (Bremen: Schweers & Haake, 1910).
(14.) Ernst Schiess, "Orgelbauer Friedrich Haas", Der
Organist, 11/5 (1933), 57-62; "Orgelbauer Aloys Mooser", in:
Der Organist, 14/2 (1936), 14-17; "Die Orgelbauergeneration Bossart
aus Baar und das Werk zu St. Urban", Der Organist, 24/1 (1946),
1-9; und "Der Orgelbauvertrag von St. Urban. Ein wertvolles
Dokument schweizerischer Orgelbaukunst im Zeitalter des Barocks",
Der Organist, 24/2 (1946), 23-25.
(15.) Zu erwahnen sind in diesem Zusammenhang: Friedrich Jakob, Der
Orgelbau im Kanton Zurich von seinen Anfangen bis zur Mitte des 19.
Jahrhundert. Bern: Haupt, 1965 (Dissertation Universitat Zurich 1965);
Francois Seydoux, Der Orgelbauer Aloys Mooser (1770-1839): Leben und
Werk. Freiburg i. Ue: Universitatsverlag, 1996 (Dissertation Universite
de Fribourg 1986); Urs Fischer, Der Orgelbauer Friedrich Haas 18111886.
Zurich: Kommissionsverlag Fotorotar, 2002 (Dissertation, Universitat
Zurich 2000-01).
(16.) Ich danke Frau Rellstab fur die sorgfaltige Lekture des
Manuskripts dieses Beitrags und fur ihre wertvollen Kommentare.
(17.) Massgeblich beteiligt an der Entwicklung seitens des
Departements Technik & Architektur der HSLU war Prof. Dr. Thomas
Olnhoff. Des weitern konnten in die Entwicklung wichtige Erkenntnisse
zweier an diesem Departement entstandenen Diplomarbeiten von Carl Beeli
und Roland Rogenmoser umgesetzt werden.
(18.) Diese zwei Suchmasken wurden von einem Informatik-Absolventen
der Hochschule Luzern, Herrn Stefan Jager, entwickelt und werden von ihm
kontinuierlich gewartet.
(19.) Marco Brandazza, "Die Orgelbauer Bossart aus Baar. Ein
Datenbankprojekt des Orgeldokumentationszentrums an der Hochschule
Luzern--Musik in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Zug", Tugium,
25 (2009), 10-13.
(20.) Eva und Marco Brandazza, "... von einem ansehnlichen
Werk ... ", in Thomas Brunner, Die Kirche St. Oswald in Zug
1478-1558: bau- und kunstgeschichtliche Analyse einer spatgotischen
Stadtkirche (Zug: Amt fur Denkmalpflege und Archaologie des Kantons Zug,
2013), 230-243.
(21.) Axel Leuthold, "Die Berechnungsgrundlagen der
Orgelpfeifenmensuren in Renaissance und Barock: Methoden zu ihrer
Rekonstruktion und Systematisierung" (Dissertation Universite de
Fribourg 2002); Publikation hg. Marco Brandazza und Uwe Pape (Berlin:
Pape, 2005) (Monographien zur Orgeldokumentation, Bd. 7).
(22.) Dieter Meier, Die Orgel der Klosterkirche Muri: Geschichte,
Beschrieb, Orgelbauer (Baden: hier + jetzt, 2010); Friedrich Jakob; Die
Orgeln der Klosterkirche St. Urban. Das Meisterwerk und das
Werkstattbuch des Orgelbauers Jakob Bossart (1665-1748) (Mannedorf:
Kuhn, 2011).