In den letzten Jahren sind die Zahlen der hoheren Schulen mit der Einrichtung eines Sportzweiges (Taiiku-gakka) in Japan standig angestiegen. Im Jahre 1984 konnten 31 Schulen diesen Sportzweig anbieten. Zum Zwecke einer besseren Weiterentwicklung dieses Sportzweiges werden die "Schulversuche Sportgymnasien" in der Bundesrepublik Deutschland (1968-72) vorgestellt und ausgewertet. In diesem Beitrag werden zunachst die Konzeptionen und Verlaufe der "Schulversuche Sportgymnasien" in der Bundesrepublik Deutschland dargestellt, die auf Grund von Modellen des Deutschen Sportbundes, des Bundesverbandes Deutscher Leibeserzieher sowie des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelt wurden. Die Ergebnisse sind folgende: 1) Die Konzeptionen der "Schulversuche Sportgymnasien" verliefen in drei Entwicklungsphasen:(1) 1961-64.. Die Berichte uber die Kinder- und Jugendsportschulen der DDR erregten zwar in der Bundesrepublik kein beSonderes Aufsehen, doch ebneten sie mit den Weg fur die spatere Einrichtung besonderer schulischer Sthwerpunktangebote im Fach Sport. (2) 1964-67. Infolge des hervorragenden Abschenidens der DDR-Spitzensportler bei den Olympischen Spielen in Tokyo 1964 und bei vielen Weltmeisterschaften sowie angesichts der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele im eigenen Landes (Munchen 1972) ergriff der Deutsche Sportbund die Initiative zur Anregung von "Sportgymnasien" als einer besonderen Art von Sportschulen in der Bundesrepublik Deutschland. (3) l967-72. Wegen der padagogischen Problematik von speziellen Sportschulen innerhalb des allgemeinen Bildungswesens wird auf die Einrichtung von "Sportgymnasien" verzichtet und als Ersatz dafur die Einrichtung von Sportzweigen / Sportschwerpunkten / Schwepunktfachern zusatzlich zu den traditionellen Wahlmoglichkeiten eroffnet. Da die gymnasiale Oberttufe ab 1972 reformiert wurde,konnte sich hier am leichtesten ein Schwerpunkt Sport (Leistungsfach Sport) durchsetzen. 2) Die fruhesten Begrundungen der "Schulversuche Sportgymnasien" waren leistungssportlich orientiert (Talentsuche, Talentforderung). Spater fuhrten padagogische Motive dazu, die Schwerpunkte Sport am allgemeinen Erziehungsauftrag der Schulen zu orientieren. 3) Die "Schulversuche Sportgymnasien" fuhrten zu einer breiten Diskussion und auch Klarung der Frage, welche Rolle der Leistungssport im Bereich der allgemeinbildenden Schulen einnehmen durfte. 4) Der Plan zum "Schulversuch Sportgymnasium" des Landes Nordrhein-Westfalen (Juni 1970)stellte eine aktive Initiative zur Erneuerung der Bildungsinhalte im Rahmen der gymnasialen Schulreform dar.