In vielen fortgeschrittenen Staaten handelt es sich heutzutage um die Einschrankung der Schulfacher angesichts der Erscheinung von neuen Schulfachern und der zeitlichen bzw. finanziellen Grenzen. In dieser Situation wird eine Neubegrundung der Existenz des Sports als Schulfach zur dringenden Aufgabe, weil die bisherigen Untersuchungen klar gemacht haben, dass die alten Konzeptionen der "Korperbildung" oder "Erziehung durch den Korper" im Rahmen des Schulwesens unvollstandig realisiert werden konnten. Der Zweck dieser Betrachtung besteht darin, dass der Grund fur die Existenz des Bewegungslernens im Schulsport als Pflichtfach gezeigt werden soll. Darum wurden die fruhere Begrundungsversuche, die aus den Standpunkten der Spielerziehung (Siedentop, D.), der Einfuhrung in die Korperkultur (Crum, B.), und der phanomenologischen Anthropologie (Schmitz, J. N.: Grupe, O.) gemacht haben, kritisch betrachtet. Ferner wurde der neue Gesichtpunkt des "Verstehens durch den Leib" eingefuhrt und naher betrachtet, um den Grund fur die Existenz des Bewegungslernens im Sport als Pflichtfach zu begrunden. Daraus ergab sich, dass die Bildungs- und Erziehungsmoglichkeiten des Sport, und zwar "Gestalten", "Leisten", "Spielen", aufgrund der gemeinsamen Kategorie von "Verstehen durch den Leib" als unerlassliches Gebiet in der Menschenbildung bewertet werden konnten. Zum Schluss sei betont, dass nur unter diesem Gesichtspunkt das Bewegungslernen im Sport als Pflichtfach in der Schule gerechtfertigt werden kann.