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  • 标题:Bibliographie Geschichte der Berliner und restlichen deutschsprachigen Bibliothekswissenschaft (1946–2018)
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  • 作者:Ben Kaden ; Karsten Schuldt
  • 期刊名称:LIBREAS - Library Ideas
  • 印刷版ISSN:1860-7950
  • 出版年度:2018
  • 期号:2
  • 页码:1-8
  • 出版社:Institut für Bibliothekswissenschaft Berlin, BibSpider
  • 摘要:Die Bibliothekswissenschaft in (zumeist) Berlin – aber auch manchmal Köln, Göttingen, München oder Leipzig – fragt sich seit je quo vadis . Oder auch einfach was sie ist und sein will. Es braucht gar nicht viel der Recherche, um zu entdecken, dass von ihrer Idee bis im Prinzip in die Gegenwart zwar mit unterschiedlicher Konjunktur aber doch regelmäßig Versuche einer Selbstverständigung darüber unternommen werden, was dieses Fach eigentlich sein kann. Sie ist naturgemäß ein wenig artifiziell und ergibt sich nicht zwangsläufig aus der Evolution wissenschaftlicher Disziplinarität. Ihre engste Verwandtschaft hat sie traditionell mit der Metaebene der Wissens- oder Wissenschaftsorganisation. Naheliegend hätte man sie sich beispielsweise als eine Art Ableger der Epistemologie denken, vorstellen und entwickeln können. Dass dies nicht die konsequente Entwicklungslinie wurde, hat nun vermutlich damit zu tun, dass sie im Herzen gar nicht so sehr wissenschaftlich im engeren Sinne sein konnte und sollte. 1 Sondern damit, dass es ihr darum ging, die sich nicht zuletzt durch die wachsende Menge an Druckwerken, in denen die Resultate der expandierenden Wissenschaft und auch anderer Wissenskulturen in die Büchersammlungen immer auch mit der Bedrohung einer Unbeherrschbarkeit drängte, an Komplexität gewinnenden Aufgaben zu bewältigen. Die Bibliothekswissenschaft war keine des kritischen Hinterfragens, auch keine der Theoriekonstruktion und des Strebens nach neuen Erkenntnissen. Vielmehr lag ihre Aufgabe in der Entwicklung praktischer und praktikabler Lösungen für die sich wandelnde Überinstitution der Bibliothek. Sie sollte, wenn man so will, Lösungen entwickeln, mit dem, was man Publikations- oder auch Informationsflut, nie jedoch Wissensflut, nannte und nennt, umzugehen, die Effizienz zu steigern sowie Fähigkeiten und Anforderungsprofile für diejenigen entwickeln, denen die Aufgabe der Organisation des buchgewordenen, später auch zeitschriftenfixierten Wissens zukam. In diesem Sinne, also als eine Art angewandte Wissenschaft, war die Bibliothekswissenschaft durch und durch sehr modern. Zugleich wurde und wird deutlich, woran es ihr fehlte und bis heute zumindest teilweise fehlt. Die kritische, hinterfragende, abstrahierende, modell- und methodenbildende Erkenntnissuche und oft sogar eine systematische, auf dem Konsens einer Community beruhende Selbstorganisation und verbindende Forschungsagenda bleibt über weite Strecken ein Desiderat. Ebenso leider auch über weite Strecken der Blick auf die Ideen- und Wissenschaftsgeschichte, die in den Curricula des IBI bestenfalls zufällig eine Rolle zu spielen scheint. Wir sind nicht in der Position diese Fehlstellen zu schließen. Aber immerhin können und möchten wir allen, die ein Interesse daran haben, wenigstens eine Quellenliste zur Hand geben, die eine Auswahl, vielleicht sogar einen Kanon, zu den Selbstbestimmungsdebatten der Bibliothekswissenschaft benennt.
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