摘要:Der Artikel arbeitet die permanente Reproduktion eines progressiven Fortschrittsnarrativs
an zwei Diskursfeldern des türkisch-deutschen Migrationskontexts heraus und zeigt auf, wie es
von integrationspolitischen Motivationen geprägt ist.
Für das Feld des Films wird das Narrativ vom Wandel der Repräsentationen in den Migrationsfilmen
über die Arbeitsmigranten seit den 1990er Jahren befragt. In dem Narrativ wird behauptet,
dass es einen Wandel seit den frühen deutsch-türkischen Filmen zu den Filmen um die Jahrtausendwende
gegeben habe: von einem bemitleidenden, viktimisierenden Betroffenheitskino zu einem
transkulturellen Kino des Empowerments.
Der zweite Teil des Aufsatzes erörtert demgegenüber das transnationale Narrativ von der Wandlunsgerzählung
im Moscheebau in Deutschland. Seine kritische Befragung zielt auf die Infragestellung
des Wandlungsnarrativs, nach dem sich das Modell der Hinterhofmoschee der Migranten in
ein Modell moderner Moscheeneubauten transformiert habe.
Der Beitrag skizziert die Narrative anhand der Erörterung von wissenschaftlichen und öffentlichmedialen
Diskursen nach, stellt die Diskursdynamiken in ihrer integrationspolitischen Logik als
unterkomplex heraus und eruiert einige praktische Folgen für die Filmproduktion und den Moscheebau
in Deutschland. Es zeigt sich, dass die in beiden Diskursfeldern zirkulierenden Diskurse
von einem Wandel filmischer Verhandlungsformen türkisch-deutscher Migration bzw. der Moscheebaukultur
im migrantischen Kontext mit einer Vorstellung von Fortschritt, einer Zeitlogik von
Linearität und ausgehend von einem Integrationsdispositiv her operieren, was zugleich für die Forschungen
in den Feldern erhebliche Folgen hat.