摘要:Die Studie erforscht Mathematikängste (MÄ) im Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe.
Gegenwärtig liegen inkonsistente Forschungsbefunde für diese Schuljahre vor, was hauptsächlich
auf differente Begriffsdefinitionen und Operationalisierungen der Mathematikangst (MA)
zurückzuführen ist. Mit dem Anliegen, einen Beitrag zur Begriffsklärung zu leisten und den Zusammenhang
zwischen Mathematikangst und Mathematikleistung (ML) aufzuklären, wurde das
State-Trait-Modell für MA adaptiert. State-MA (s-MA) ist eine zeitlich begrenzte und situationsgebundene
Angstreaktion angesichts mathematischer Situationen, die mit einer Erregung des
vegetativen Nervensystems einhergeht. Trait-MA (t-MA) ist ein relativ überdauerndes Persönlichkeitsmerkmal,
durch das ein Individuum eine Vielzahl an mathematischen Situationen als bedrohlich
einschätzt. In dieser Studie wurden t-MA (MAQ 4-5), s-MA (KAT-III), Leistungsängste
(PHOKI), Einstellungen zu Mathematik, Selbsteinschätzung mathematischer Fertigkeiten (jeweils
MAQ 4-5), mathematische Leistungen (Basistest mathematischer Fertigkeiten) und der IQ
(CFT 20-R) bei 1179 Kindern (48.6% Mädchen) der 4. und 5. Klasse erhoben. Von den teilnehmenden
Kindern gaben ca. 28% s-MA mit unterschiedlichen Schweregraden an. Einige von
diesen Kindern (ca. 7% aller Kinder) zeigten auch mathematikängstliche Persönlichkeitsmerkmale
(t-MA) oder auffällige Persönlichkeitsmerkmale unterhalb des Cut-Off (ca. 18% aller Kinder).
Es konnte ein negativer Zusammenhang zwischen s-MA und ML – auch unter Kontrolle der
Leistungsangst – ermittelt werden, der bei Kindern mit unter-, über- und durchschnittlichem IQ
gleichermaßen vorlag. Kinder mit beiden MA-Formen erzielten deutlich schlechtere ML als
Kinder mit nur t-MA oder keinen MÄ. In einer multiplen Regressionsanalyse wurden als
nicht-kognitive Prädiktoren der ML die s-MA (negativer Einfluss) und die Selbsteinschätzung
mathematischer Fertigkeiten (positiver Einfluss) ermittelt. T-MA war ein schwach signifikanter
Prädiktor (positiver Einfluss). Die Ergebnisse verdeutlichen die Komplexität des Zusammenhangs
zwischen MA und ML. Bereits in der Primarstufe sind MÄ ein hemmender Prädiktor
mathematischer Leistungsfähigkeit, der bei Kindern aller kognitiver Leistungsniveaus auftritt.
Besonders Kinder mit mathematischen Zustandsängsten und mathematikängstlichen Persönlichkeitsmerkmalen
sind weitreichend beeinträchtigt. Zur Identifikation von MÄ ist daher eine
Differenzierung von State- und Trait-Komponente zielführend. Generell bietet das State-Trait-Modell
einen Erklärungsansatz für den widersprüchlichen Forschungsstand im Kindesalter und
könnte weitergehende Forschungen veranlassen.
关键词:Mathematics anxiety; anxiety; primary school children; learning and performance
impairments; clinical diagnostics