摘要:Psychische Erkrankungen haben in der bundesdeutschen Bevölkerung einen hohen Stellenwert und erreichen eine 12-Monatsprävalenz von ca. 30%. Dazu gehören auch posttraumatische Störungsbilder, die durch Einwirkung von Extrembelastungen aus dem beruflichen (wie beispielsweise bei Einsatzkräften) oder privaten Kontext (Raubüberfälle, Vergewaltigung etc.) entstehen können (Wittchen & Jacobi, 2012). In der Bundeswehr ergab eine kürzlich zum Abschluss gebrachte epidemiologische Studie eine 12-Monatsprävalenz psychischer Erkrankungen für Einsatzsoldaten von 21,4% und für Nicht-Einsatzkräfte von 22,5%. Die Posttraumatische Belastungsstörung war mit 2,9% vertreten, Angststörungen mit 10,8%, ebenso wie affektive Störungen, von einer Alkoholerkrankung waren 3,4% betroffen (Wittchen u.a., 2012). Die zunächst überraschend höhere Prävalenzrate in der Gruppe ohne Einsatz ist dabei durch Gesundheitsuntersuchungen der Bundeswehr vor dem Einsatz erklärbar, wodurch in einigen Fällen ein Einsatz zumindest vorübergehend unterbleiben muss, beispielsweise bei laufender Psychotherapie (Wittchen u.a. ,2012). „Das Leben mit einem psychisch erkrankten Menschen kann für die Angehörigen eine starke emotionale Belastung hervorrufen (Manguno-Mire u.a., 2007). Jede psychische Erkrankung greift nicht nur in die gewohnten Abläufe sondern auch in die ungeschriebenen Gesetze einer Partnerschaft ein und löst häufig ein Schwanken zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Zuversicht und Resignation aus (Bischkopf, 2010). Auf der anderen Seite scheint familiäre Unterstützung ein protektiver Faktor gegen Langzeitstress zu sein (Stevens u.a. 2013) und den Verlauf posttraumatischer psychischer Erkrankungen positiv zu beeinflussen (Price u.a. 2013)“ ( Wesemann u.a.,2015, S. 3) Die supportive therapeutische Arbeit mit Angehörigen lässt daher positive Effekte sowohl für diese selbst als auch für die originär Erkrankten erwarten. English Abstract Mental illnesses are very important in the German population and reach a 12-months prevalence of about 30%. This also includes post-traumatic disorders, which can be caused by the effects of extreme stress from professional (such as in the case of emergency services) or private contexts (robbery, rape, etc.). A recent epidemiological study in the German Army (Bundeswehr) revealed a 12-months prevalence of mental illness among soldiers in the armed forces who have been deployed of 21.4% and 22.5% for non-deployed personnel. Post-traumatic stress disorder was represented with 2.9%, anxiety disorder with 10.8%, as well as affective disorders, 3.4% were affected by alcohol disorder. The initially surprisingly higher prevalence rate in the group without deployment can be explained by health examinations of the Bundeswehr prior to deployment, which in some cases means that at least temporarily deployment was cancelled, for example during ongoing psychotherapy. Living with a mentally ill person can cause a strong emotional burden for the relatives. Every mental illness interferes not only with the usual processes but also with the unwritten laws of a partnership and often triggers a fluctuation between hope and disappointment, confidence and resignation. On the other hand, family support seems to be a protective factor against long-term stress and to have a positive influence on the course of post-traumatic mental illnesses. The supportive therapeutic work with relatives can therefore be expected to have positive effects both for them and for the original patients. The article was written in German.