摘要:Dass sich die Geschichtsschreibung über die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland unter bilateralem Blickwinkel bisher schwerpunktmäßig mit den Beziehungen zu den ehemaligen vier Besatzungsmächten befasst hat, kann nicht verwundern. Dass aber fünfzig Jahre ins Land ziehen mussten, bis deutsche Historiker dem Verhältnis der Bundesrepublik zur Schweiz eine wissenschaftliche Konferenz widmeten, erscheint angesichts der in den Konferenzakten mannigfach beschriebenen Enge dieser Beziehungen denn doch höchst erstaunlich. Das Verdienst, die Phase der – gegenseitigen – Nichtbeachtung durchbrochen zu haben, gebührt dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und der Kommission für die Veröffentlichung der Diplomatischen Dokumente der Schweiz. Anlässlich des 50. Jahrestages der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen im März 1951 veranstalteten sie ein Symposium, das der Gestaltung des Neuanfangs von 1945 bis zur Normalisierung Anfang der 1960er Jahre in vier Sektionen nachspürte: Neben zwei aus "politischer Perspektive" gehaltenen Ansprachen der damaligen Bundesrätin Ruth Dreifuss und des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker versammelt der Tagungsband sieben Aufsätze zur Rubrik "Politik und Diplomatie" und jeweils vier Abhandlungen über "Wirtschaft, Finanzen und Sicherheit" bzw. "Gesellschaft und Kultur".