摘要:Es ist noch nicht lange her, dass ein Thema wie „Zivilisierungsmissionen“ kaum anders als ideologiekritisch hätte behandelt werden können. Zu offensichtlich schien sich hinter jeder Rede von der „Weltverbesserung“ in imperialen Kontexten nur ein Herrschaftsinteresse zu verbergen – politische Machtausübung und ökonomische Ausbeutung bemäntelten sich mit dem schönen Schein der zivilisatorischen Beglückung. Mittlerweile hat die kulturwissenschaftliche Wende in der Geschichtswissenschaft dafür gesorgt, dass auch differenziertere Betrachtungen möglich sind. Die Motive dessen, der zu zivilisieren meint, sind nicht einfach, sollten sie das zugrunde liegende Machtinteresse nicht sogar unverhohlen spiegeln, als ‚falsches Bewusstsein’ abzutun. Der Glaube daran, dass es allgemeingültige zivilisatorische Errungenschaften gibt, an welche auch andere Menschen herangeführt werden müssen, die Überzeugung, für diese Aufgabe sogar prädestiniert zu sein, stellen ein ideen- und mentalitätsgeschichtliches Phänomen sui generis dar und dürfen nicht voreilig mit beliebigen anderen Formen der Ausübung von kultureller Hegemonie, von ‚Herrschaft über die Köpfe’ zusammengerührt werden.
关键词:Frank Becker, Historisches Seminar, Universität Münster