摘要:In seiner am Europäischen Hochschulinstitut Florenz entstandenen Dissertation interessiert sich Philipp Müller für die öffentliche Darstellung und Wahrnehmung von Verbrechen im wilhelminischen Berlin. Er untersucht, wie Zeitgenossen die Berichterstattung der hauptstädtischen Massenpresse aufnahmen und konkret in Handlungen umsetzten, sei es dass sie der Polizei Beobachtungen mitteilten, vermeintliche Verbrecher anzeigten oder verfolgten. Sein Augenmerk liegt also weniger auf der Kriminalität selbst, als vielmehr auf den öffentlichen und aktiven Wechselwirkungen zwischen allen beteiligten Akteuren: der Polizei, den Journalisten, den Lesern und auch den Tätern. Die Arbeit fügt sich somit in das Feld einer neuen Mediengeschichte, deren Potenzial Historiker zunehmend erkunden. [1] Neben den auflagenstärksten Massenblättern der Metropole selbst stützt Müller sich in erster Linie auf die Akten des Berliner Polizeipräsidiums im Landesarchiv Berlin und auf jene des preußischen Innen- und Justizministerium im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, in denen sich zahlreiche Eingaben und Anzeigen von Zeitungslesern erhalten haben. Dazu treten als Quellen auch die Postkartensammlung und das Bildarchiv des Heimatmuseums Köpenick zum berühmt gewordenen Coup des Schusters Wilhelm Voigt.
关键词:Nils Freytag, Historisches Seminar, Universität München